Reaktion auf BundesparteitagKompletter AfD-Vorstand in Bergisch Gladbach tritt zurück

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Die neu gewählte AfD-Vorsitzende Frauke Petry

Die neu gewählte AfD-Vorsitzende Frauke Petry

Rhein-Berg – Nach dem Führungswechsel im Bundesvorstand der Partei AfD (Alternative für Deutschland) gibt es erste Konsequenzen in Rhein-Berg. Der Vorstand des Stadtverbandes Bergisch Gladbach ist komplett zurückgetreten. Man reagiert damit auf die Wahl des neuen Vorstands der Bundespartei und insbesondere auf die neue Vorsitzende Frauke Petry. Stadtverbandssprecher Sven-Olaf Kelbert und seine Mitstreiter Jennifer Hebborn, Daniel Obst und Hans Stark gelten als Anhänger des abgewählten Vorsitzenden Bernd Lucke.

Reaktion auf Bundesparteitag

„Wir reagieren in erster Linie auf die Vorgänge beim Bundesparteitag“, sagt Kelbert. Vertreter des Lucke-Lagers seien von Anhängern Petrys auf eine Art und Weise angepöbelt und beschimpft worden, die in einer demokratischen Partei nicht hinzunehmen sei. „Zusammen mit diesen Leute wollen wir keine Politik machen“, so Kelbert: „Uns war beim Bundesparteitag ziemlich schnell klar, dass wir dort auf verlorenem Posten stehen.“

Die Bergisch Gladbacher befürchten nun einen Rechtsruck in der AfD, für den sie nicht zur Verfügung stehen wollen. Möglicherweise wird als Folge des Vorstands-Rücktritts der gesamte Stadtverband, der immerhin vier Ratsmitglieder stellt, aufgelöst.

Entscheidungen getroffen

Auch im Kreisverband sind Konsequenzen zu erwarten. Sprecher Torsten Jungbluth möchte ein Mitgliedertreffen am Montag abwarten, um konkrete Ausführungen machen zu können. Aber er deutete an, dass auch auf Kreisebene personelle Konsequenzen zu erwarten seien: „Bei vielen von uns ist der Entscheidungsprozess abgeschlossen.“ Die AfD stellt drei Kreistagsabgeordnete.

Jungbluth selbst hat beim Bundesparteitag für Lucke gestimmt. Das Mehrheits-Votum für Frauke Petry sei legitim, stellt er sachlich fest. Aber nach den folgenden Personalentscheidungen in der Bundespartei könne er Stimmen nicht mehr widersprechen, die einen Rechtsruck der AfD befürchten.

Auch auf Kreisebene seien „verschiedenen Strömungen vorhanden“, sagt der Kreistags- und Stadtratsabgeordnete. Es sei zu erwarten, dass die gemäßigten Mandatsträger persönliche Konsequenzen ziehen werden. Namen will Jungbluth aber erst nach dem Montag nennen. Diese gewählten Abgeordneten müssen dann nicht zwangsläufig ihr Mandat zurückgeben. Sie können auch als Fraktionslose im Kreistag und den Räten von Bergisch Gladbach und Rösrath weitermachen.

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