42-Jährige aus Bergisch GladbachLiberale küren neue Kandidatin für Landratswahl

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Dorothee Wasmuth kandidiert für das Landratsamt.

Dorothee Wasmuth kandidiert für das Landratsamt.

Rhein-Berg – Das Thema Schulen und das Problem, dass es an ihrem Wohnort zu wenig OGS-Plätze gebe, habe sie bewegt, sich politisch zu engagieren, sagt die 42-jährige Dorothee Wasmuth. „Ich möchte die Themen, die mein tägliches Wohnen und Leben betreffen, mitgestalten und nicht nur zuschauen, wie sie sich entwickeln.“ Vor einigen Monaten trat die dreifache Mutter, die schon zu Studienzeiten politisch aktiv war, daher in die FDP ein. Am Dienstagabend wurde die freiberuflich als Beraterin tätige Betriebswirtin gewählt – zur Kandidatin der Liberalen in Rhein-Berg für die Landratswahl, die parallel zur Bundestagswahl am 24. September stattfindet.

Als ihre Themenschwerpunkte nannte die 42-jährige Bergisch Gladbacherin neben Bildung auch die Entwicklung neuer Wohnraum- und Verkehrskonzepte. Außerdem wolle sie mit einem „unverstellten Blick“ auf die immer noch spürbare Nord-Süd-Zweiteilung des Kreisgebietes schauen und Wege entwickeln, um diese gefühlte Grenze innerhalb des Kreises zu überwinden.

Als einfaches Parteimitglied nahm auch Philipp Wehrend an der Kreiswahlversammlung der Liberalen teil. Wie berichtet, war der 34-jährige Bergisch Gladbacher zunächst als Landratskandidat der FDP aufgestellt worden, hatte dann aber das Angebot erhalten, persönlicher Referent des neuen NRW-Ministers für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, Vize-Ministerpräsident Joachim Stamp, zu werden und war nach Düsseldorf gewechselt. Am Dienstagabend dankte er seinen Parteikollegen für deren Verständnis, dass er diese „unfassbare Chance“ ergriffen habe und wünschte sich, dass die große Unterstützung, die er erfahren habe, nun Dorothee Wasmuth zuteil werde. „So kurzfristig eine noch geeignetere Kandidatin zu finden, das muss uns erst einmal einer nachmachen“, sagte Wehrend.

Alles zum Thema Christian Lindner

Der FDP-Kreisvorstand hatte Dorothee Wasmuth vorgeschlagen und widersprach Vermutungen von Parteimitgliedern, die Landratskandidatin solle allein den Bundestagswahlkampf von Christian Lindner unterstützen, der bekanntlich Bundestags-Direktkandidat der FDP in Rhein-Berg, als FDP-Bundesvorsitzender allerdings auch oft andernorts unterwegs ist. „Wenn Christian Lindner sagt, manchmal müsse ein ganzes Land vom Zehner springen, dann werden wir doch nicht vorm Beckenrand zurückschrecken“, sagte Vize-Kreisvorsitzende Anita Rick-Blunck. Beruflich bringt die Landratskandidatin einige Erfahrung aus der Verwaltung mit, wie sie in ihrer Vorstellung erläuterte. So war sie unter anderem in der Vergangenheit in leitender Funktion bei den Kliniken der Stadt Köln tätig. Seit 15 Jahren wohnt die Diplom-Betriebswirtin mit ihrem Mann in Bergisch Gladbach, die Kinder der beiden sind sechs, zehn und zwölf Jahre alt. Keine Frage, dass auf die Frage nach ihren Hobbys die Familie an erster Stelle rangiert. Aber auch für Architektur interessiere sie sich, sie gehe gern schwimmen und betreibe Nordic Walking, so die Kandidatin, die schließlich mit großer Mehrheit nominiert wurde. Von den 49 stimmberechtigten Versammlungsteilnehmern erhielt sie 42 Ja-Stimmen. Hinzu kamen eine Enthaltung, vier Nein-Stimmen sowie zwei ungültige Stimmabgaben.

Mit einem bereits installierten Wahlkampfteam geht die 42-Jährige jetzt in die Planung des gerade mal achtwöchigen Wahlkampfs. „Ich bin in die FDP eingetreten, weil ich etwas bewegen will. Dass ich jetzt so schnell ein solches Angebot dazu erhalten habe, ist eine große Chance.“

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