„Exodus“Genüsse des Orients in Bergisch Gladbach – ägyptisches Restaurant eröffnet

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Sein Restaurant „Exodus“ betreibt Inhaber Kaan Candan (r.) mit (v. l.) Nima Firouzi, Mudasser Shah und Qadeer Shah. Die Speisen im Vordergrund: vegetarisches Kabsa (l.) und „Mezze“ (Vorspeisen).

Sein Restaurant „Exodus“ betreibt Inhaber Kaan Candan (r.) mit (v. l.) Nima Firouzi, Mudasser Shah und Qadeer Shah. Die Speisen im Vordergrund: vegetarisches Kabsa (l.) und „Mezze“ (Vorspeisen).

Bergisch Gladbach – Einen außergewöhnlichen Akzent hat Kaan Candan im Bergisch Gladbacher Zentrum gesetzt:

Mitte Dezember hat er sein ägyptisches Restaurant „Exodus“ in der oberen Hauptstraße eröffnet. Das ist eine neue Farbe in der Gastronomie rund um den Marktplatz.

Köchin Kadischa Khatib stammt aus Kairo und bereitet Spezialitäten aus ihrer Heimat zu. Dazu gehört das ägyptische Nationalgericht Kuschari – bestehend aus Reis, Nudeln, Linsen, Kichererbsen, einer würzigen Tomatensoße und Röstzwiebeln. Oder ein vegetarisches Kabsa, das ist eine Reispfanne mit Gemüse, gerösteten Rosinen und Nüssen.

Das gibt es nicht an jeder Ecke zu essen und bringt orientalischen Genuss ins Bergische. Auch das Kichererbsen-Püree Hummus oder Mezze, also Vorspeisen, die aus anderen Ländern des Orients bekannt sind, stehen auf der Speisekarte. Ebenso wie das Fleischgericht Schawarma, zu dem es eine hausgemachte Mangosoße gibt.

Candan liebt die Speisen, die er in Kairo, der Heimat seiner Ehefrau Fayrouz Elkhouli, kennengelernt hat. Er selbst ist Deutscher mit türkischen Wurzeln und lebt seit dem Säuglingsalter in Köln.

Er war im Management eines großen Unternehmens tätig, bis er 2014 den Job an den Nagel hängte und auf Weltreise ging. Dabei besuchte er auch einen Freund in der ägyptischen Hauptstadt – und traf seine heutige Frau. Nach der Heirat lebte das Paar bis Februar 2016 in Kairo.

Zurück in Köln, suchte Candan eine neue Erwerbsquelle und kam auf die Idee, ein ägyptisches Restaurant zu eröffnen. Das Ladenlokal, wenige Schritte vom Bergischen Löwen, sagte ihm sofort zu. Bei dem Konzept für das Restaurant halfen ihm nicht nur seine eigenen Kenntnisse der ägyptischen Kultur, denn Ehefrau Fayrouz, von Beruf Medienwissenschaftlerin, konnte ihn beraten.

„Wir haben uns Zeit gelassen und Mühe gegeben“, sagt Candan zur Gestaltung des Lokals. Für den Wandanstrich wählte er die Farbe der Wüste, ein Streifen-Dekor knüpft an ein altägyptisches Vorbild an. In dem markanten Logo des Restaurants sind eine Pyramide und eine Gabel kombiniert. Der Name Exodus spielt darauf an, dass Candan und seine Frau aus Ägypten weggezogen sind – wegen der aktuellen Situation im Land. „Freidenker sind dort momentan nicht erwünscht“, sagt Candan. Zum biblischen Exodus der Israeliten stellt er fest, er beurteile Menschen nach ihrem Herzen, nicht nach ihrer Religion.

Damit trifft er den richtigen Ton für das größtenteils deutsche Publikum des Restaurants. Er versteht es, Menschen anzusprechen und sein Konzept geschickt zu präsentieren.

Auch sein internationales Team setzt er ins richtige Licht. Nima Firouzi ist Candans rechte Hand, er stammt aus dem Iran und hat auch in Ägypten gelebt. Dass es bei Exodus keinen Alkohol gibt, mag manchem Kunden nicht zusagen, doch für Alternativen ist gesorgt. Dazu gehört das alkoholfreie Ingwer-Bier Bundaberg aus Australien oder Tufaha Beltwabel – ein mit Zimt und Nelken verfeinerter Apfelsaft.

Speisen gibt es von 11 Uhr durchgehend bis 23 Uhr, bald soll das Restaurant auch ägyptisches Frühstück und Sitzplätze im Freien anbieten. Die Preise für die ungewöhnlichen Speisen und Getränke sind maßvoll, Koschari kostet nur 3,50 Euro, Kofta-Rinderhackfleischrollen 11,50 Euro. „Die Preispolitik war uns sehr wichtig“, sagt Candan. „Wir wollten, dass jeder hier essen kann.“

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