Amateurfunker in Bergisch GladbachAustausch übers Hobby auf einer Wellenlänge

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Funkbegeisterte trafen sich in der Paffrather Grundschule, um sich über ihr Hobby auszutauschen.

Funkbegeisterte trafen sich in der Paffrather Grundschule, um sich über ihr Hobby auszutauschen.

Bergisch Gladbach – Jedes Mal, wenn die zweijährige Amelie aus Kürten auf einen der Knöpfe des Gerätes drückte, lachte sie. Ein Licht leuchtete auf, und ein Piepston erklang. „Mit diesem selbst entwickelten Gerät können sowohl Kinder, als auch Erwachsene spielerisch das Morse-Alphabet erlernen“, verriet Sabine Foryta.

Die Gladbacher Funkamateure hatten zum Schulhof-Field-Day nach Paffrath eingeladen. Was als Sommerfest auf dem Schulhof der Paffrather Grundschule geplant war, musste witterungsbedingt zwar ins Gebäude verlegt werden, aber das stellte die Funkamateure nicht vor große technische Herausforderung. „Wir haben im Innenhof eine große wetterfeste Antenne aufgestellt und verlängern das Kabel zu den angeschlossenen Geräten einfach um einige Meter“, erläuterte die Ortsverbandsvorsitzende Sabine Foryta. Neben der Demonstration der Telegrafie durch den Morseexperten Reiner Weiß konnte man am Stand von Volker Kricheldorf die Vernetzung des klassischen Amateurfunks und moderner Digitaltechnik am Computer bestaunen.

Während globale Kommunikation via Internet nur noch ein Smartphone oder Tablet weit entfernt ist, müssen Amateurfunker auch heute noch einige Voraussetzungen mitbringen, die sie aber nicht als Hürde, sondern als Herausforderung betrachten. „Neben der benötigten Technik, die man bereits für etwa 300 Euro kaufen kann, muss jeder Amateurfunker eine entsprechende Lizenz erwerben, die man nach einer Prüfung bei der Bundesnetzagentur bekommt“, erläuterte Foryta.

Auf die Frage, was den besonderen Reiz des technisch anspruchsvollen Amateurfunks ausmacht, gibt es aus ihrer Sicht viele Antworten. Neben dem Spaß an der Technik beim Aufbau, der Optimierung und Reparatur der eigenen Anlage ist es die je nach Witterung und Sonnenaktivität sehr unterschiedliche Reichweite, bei der man schon mal Amateurfunker auf anderen Kontinenten erreichen kann. Tabu-Themen sind für die aktuell 82 Mitglieder illegale Funker ohne Lizenz, die man leicht am fehlenden Rufzeichen erkennt, und das illegale Mithören von Polizei- und Feuerwehrfunk.

„Mit Rücksicht auf die politische Lage in einigen Ländern vermeiden wir jede politische Diskussion, denn unsere Unterhaltungen sind unverschlüsselt und können immer mitgehört werden“, betonte die Vorsitzende. Viele der Gladbacher Amateurfunker, die aus allen Berufszweigen vom Postboten über den Landwirt und Beamten bis hin zum Lkw-Fahrer kommen, haben über die Jahre feste Freundschaften mit anderen Funkern geschlossen, verabreden sich via Funk zu Gesprächen über Technik, private und berufliche Dinge und besuchen regelmäßig Veranstaltungen wie die Amateurfunkmesse Ham-Radio in Friedrichshafen.

Der Ortsverband Bergisch Gladbach trifft sich jeden ersten Donnerstag im Monat ab 20 Uhr im Gronauer Wirtshaus. Weitere Informationen im Internet oder per E-Mail.

www.golf19.de

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