Aufklärung beim „Crash Kurs NRW“Wenn Handys zur Gefahr werden

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Nur aufs Handy statt auf den Verkehr zu achten kann gefährlich sein – nicht nur beim Pokémon-Spiel.

Nur aufs Handy statt auf den Verkehr zu achten kann gefährlich sein – nicht nur beim Pokémon-Spiel.

Bergisch Gladbach – Eine 14 Meter lange Bahn mit Pappfiguren führt über den Schulhof der Integrierten Gesamtschule Paffrath. Sie sind Teil einer Aktion der Polizei Rhein-Berg: Polizeioberkommissar Siegfried Breuer und Polizeihauptkommissar Manfred Wrana sprechen mit Schülern über das Thema Ablenkung im Straßenverkehr.

Zu Beginn geht es um alles, was einen Fahrer ablenken kann: das Handy, schreiende Kinder, der Beifahrer, essen oder trinken, Musik hören, rauchen. Schaue man allein eine Sekunde aufs Handy, lege man bei 50 Kilometern pro Stunde einen Weg von 14 Metern blind zurück, betont Breuer. Um dies zu verdeutlichen, bittet Breuer zwei Schülerinnen, sich gegenseitig eine Nachricht zu schreiben. Insgesamt sind die beiden dadurch ungefähr 20 Sekunden abgelenkt. „Und jetzt überlegt mal, wie viele Meter ihr dann blind zurücklegt“, sagt Breuer.

Das Handy am Steuer sei mittlerweile auf Platz eins der Unfallursachen, das Unfallrisiko beim SMS schreiben sei 23-mal so hoch, beim Telefonieren sechsmal.

Handys selbst für Fußgänger eine Gefahr

Doch nicht nur als Autofahrer ist man gefährdet, wenn man ein Handy nutzt, sondern auch als Fahrradfahrer und sogar als Fußgänger, wenn diese nur aufs Display starren und dabei den Verkehr nicht beachten. „Wenn ihr mit Handy am Steuer erwischt werdet, zahlt ihr 80 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg. Handynutzung auf dem Fahrrad kostet euch 30 Euro“, berichtet Wrana.

Im Anschluss besuchen die Schüler die Veranstaltung „Crash Kurs NRW“, die durch emotionale Geschichten und Bilder schwere Folgen nach Verkehrsunfällen verdeutlichen soll.

„Man versucht damit nicht, die jungen Erwachsenen vom Autofahren abzuhalten, sondern zu verdeutlichen, was durch Ablenkung alles passieren kann“, sagt Wrana. Feuerwehrmänner, Seelsorger, Polizisten und Angehörige berichten während der Veranstaltung von Erlebnissen am Unfallort und zeigen Bilder von Unfällen aus der Umgebung. Auch eine Mutter kommt zu Wort, die durch einen Autounfall ihr Kind verloren hat. Das Ziel sei es, bei den jungen Teilnehmern ein realitätsnahes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und eine dauerhafte, positive Verhaltensänderung zu bewirken.

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