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AuszeichnungGladbacher Schüler erhält Preis für Arbeit über Buchmühle

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Die naturnahe Strunde gehört zum Konzept der umgestalteten Buchmühle. Darüber hat Rolf Schmid eine Arbeit geschrieben.

Die naturnahe Strunde gehört zum Konzept der umgestalteten Buchmühle. Darüber hat Rolf Schmid eine Arbeit geschrieben.

Bergisch Gladbach – Ob er auf dem Gebiet der Geografie, Stadtplanung oder Stadtentwicklung mal beruflich etwas machen möchte, weiß Rolf Schmid noch nicht.

Eine Facharbeit über die Gestaltung des Areals Buchmühle in der Innenstadt von Bergisch Gladbach ist dem 17-jährigen Gymnasiasten jedenfalls gut gelungen. Und zwar so gut, dass seine Arbeit darüber im Leistungskurs Erdkunde am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium mit 15 Punkten (1 plus) benotet wurde.

Nun wird sie auch als zweitbeste Schülerarbeit mit dem Dr.-Hans-Riegel-Fachpreis ausgezeichnet.

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Die Auszeichnung

Die Dr. Hans Riegel-Fachpreise werden von deutschen und österreichischen Universitäten in Kooperation mit der Dr. Hans Riegel-Stiftung verliehen. Hans Riegel ist Miteigentümer der Firma Haribo. Mit den Fachpreisen werden wissenschaftliche Arbeiten von Schülern der Sekundarstufe II ausgezeichnet. Ziel ist es, junge Talente im mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern zu fördern. Mehr als 1000 Arbeiten gehen pro Jahr für die einzelnen Wettbewerbe ein. Oft hat es die Jury angesichts der guten Beiträge schwer, nur drei Sieger zu nominieren, heißt es auf der Internetseite der Riegel-Fachpreise. Die jeweils drei besten Arbeiten eines Schulfachs werden von der Universität ausgewählt und mit 600, 400 und 200 Euro durch die Stiftung belohnt. (dr)

Auf einmal war der Parkplatz weg

„Ich kannte das Gelände nur als Parkplatz, wenn wir zum Einkaufen in die Stadt gefahren sind. Dann wurde dort die Grünfläche mit der Strunde angelegt, und ein großer Teil der Parkplätze war weg“, erklärt Rolf Schmid, wie er überhaupt auf die Buchmühle aufmerksam wurde. Auch habe er einiges darüber in der Zeitung gelesen. Als es Anfang des Jahres an die Themensuche für die Erdkunde-Facharbeit ging, entdeckte der 17-Jährige für sich dieses Thema: „Umsetzung des städtebaulichen Leitbildes der nachhaltigen Stadtentwicklung am Beispiel Buchmühlenareal in Bergisch Gladbach“.

„Man muss dann selbstständig und allein an die Sache herangehen“, beschreibt Schmid die Arbeitsweise. Und die ist für die Jugendlichen in der Jahrgangsstufe 11 wirklich neu. „Die Schüler sollen wissenschaftliche Arbeitsmethoden kennenlernen und auch praktisch etwas tun, wie kartieren und Leute befragen“, erläutert Manuela Rivet, stellvertretende Schulleiterin und Fachlehrerin des Leistungskurses Erdkunde. Auch sollten sie formale Kriterien einhalten. Rivet: „Ein schöner Text allein reicht im Fach Geografie nicht.“ Seinen ersten Gesprächskontakt fand Rolf Schmid im Baustellenbüro Strunde hoch vier bei einer Gewässerökologin. „Es hat mich schon Überwindung gekostet, die Leute zu befragen. Das war völlig neu für mich.“ Die meisten Gesprächspartner traf er schließlich im Rathaus Bensberg. Anhand von Plänen kartierte er das Gelände. Aus der Zeitung erfuhr er, dass die Umgestaltung auch Schattenseiten hat: Einzelhändler im Laurentiusviertel klagen über den Wegfall vieler Parkplätze und haben Einbußen. Schmid: „Es schließen ein paar Geschäfte und das Café Centrale.“

Nach vier Monaten Recherche und Verfassen legte der Gymnasiast eine zwölfseitige Facharbeit mit Anhang vor. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die nachhaltige Gestaltung, vor allem mit Gewässer und Park, gelungen ist. „Es ist nicht die Regel, dass so gute Arbeiten dabei rauskommen. Viele Schüler unterschätzen den Zeitaufwand“, weiß Manuela Rivet. Sie kümmert sich schließlich um die Bewerbung für den Riegel-Fachpreis (siehe „Die Auszeichnung“). Der Preis wird Ende September in der Universität Köln verliehen und ist mit 400 Euro dotiert. Über letzteres freut sich Rolf Schmid besonders. „Denn dafür müsste ich viel Nachhilfe geben“, sagt er, der sein Taschengeld aufbessert mit Nachhilfestunden in Mathe – sein zweites Fach als Leistungskurs.

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