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Bergisch GladbachIsotec zieht auf das Köttgen-Gelände – Kürtener Standort zu klein

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Mehr als 23 000 Quadratmeter Gewerbefläche, die zum Köttgen-Gelände gehörten, liegen in der Innenstadt von Bergisch Gladbach brach.

Mehr als 23 000 Quadratmeter Gewerbefläche, die zum Köttgen-Gelände gehörten, liegen in der Innenstadt von Bergisch Gladbach brach.

Bergisch Gladbach/Kürten – Die Isotec GmbH kehrt zu ihren Wurzeln nach Bergisch Gladbach zurück. Der Unternehmensstandort in Kürten soll aufgegeben werden.

„Wir wollen für unsere Firmenzentrale einen neuen Standort auf dem Gelände der ehemaligen Köttgen-Fabrik in der Innenstadt bauen“, kündigt Firmengründer Horst Becker an. „Wir haben in den vergangenen Jahren ein enormes Wachstumstempo hingelegt und müssen unsere Kapazitäten dringend ausbauen.“

Mehr als 23 000 Quadratmeter Gewerbeareal, die zum Gelände der Firma Köttgen gehörten, liegen brach. Die Jakobstraße und der nördliche Abschnitt der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße umgeben die Fläche.

Während ein Obi-Baumarkt und eine Autowaschanlage sich auf einem Teil des früheren Fabrikareals längst etabliert haben, stehen östlich davon die alten Gießereihallen. Eigentümerin ist noch die Hahn-Unternehmensgruppe in Bensberg.

„Wir haben mit der Stadtverwaltung erste Gespräche über eine Ansiedlung geführt“, erläutert Becker. Zunächst erarbeite ein Architekt ein Gebäudekonzept für den Betrieb. Isotec ist ein Spezialunternehmen für das Abdichten von Gebäuden und saniert mit speziellen Verfahren Feuchtigkeits- und Schimmelschäden.

Wenn die Pläne stehen, will der Unternehmer mit einem Bauantrag konkret werden und hofft auf ein zügiges Verfahren. Den ersten Spatenstich könne er sich Anfang 2018 vorstellen. Der aktuelle Sitz der Firmenzentrale im Gewerbegebiet Kürten-Herweg ist zu klein geworden.

Ende 2005 ist der Betrieb von Bergisch Gladbach dorthin gezogen. Becker: „Uns fehlt mittlerweile der Platz für zusätzliches Personal, das wir einstellen wollen. Und auch für die Schulungen brauchen wir dringend ein neues Raumkonzept.“

Mehr als 2000 Teilnehmer hätten im Laufe des vergangenen Jahres die firmeninternen Schulungen des Franchisegebers besucht. „Wir können die Leute zum Teil nicht mehr unterbringen und müssen für die mehrtägigen Veranstaltungen auf Hotels ausweichen“, erklärt der Firmenchef. Die Spezialtechniken und das Marketing werden an Franchise-Partner in den Schulungen vermittelt.

Horst Becker steuert mit seinem Unternehmen seit Jahren auf Erfolgskurs. Die Isotec-Gruppe wächst und der Umsatz steigt kontinuierlich. Für das vergangene Jahr meldet Isotec eine Umsatzsteigerung von 10,8 Prozent.

Das seien 62 Millionen Euro. Die 100-Millionen-Euro-Marke ist für Becker ein realistisches Ziel. Er hält es bis 2020 für realisierbar.

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Rund 700 Mitarbeiter sind für Isotec in Deutschland, Österreich, der Schweiz und auf Mallorca tätig. In der Kürtener Firmenzentrale arbeiten zurzeit 30 Beschäftigte. Dank ihrer Zufriedenheit wurde der Betrieb im Februar mit dem Titel „Bester Arbeitgeber in NRW 2017“ ausgezeichnet.

Die Gesellschaft „Great Place to Work“ schreibt den Wettbewerb jährlich in verschiedenen Bundesländern aus. Wenn Isotec in Bergisch Gladbach expandieren kann, sollen in der Stadt auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. „Ich freue mich darauf, denn ich gehöre nach Bergisch Gladbach“, sagt Becker, der mit seinem Unternehmen vor 27 Jahren in der Johann-Wilhelm-Lindlar-Straße startete.

Gelände liegt brach

Die Firma Köttgen, ursprünglich eine Grauguss-Gießerei, ging 1998 in die Insolvenz. Michael Hahn kaufte 1999 mit seiner Hahn-Immobilien-Beteiligungs-AG das Grundstück von den Inhaberfamilien.

Doch dem neuen Eigentümer ist es seither nicht gelungen, sich mit der Stadtverwaltung über Vorschläge zur Entwicklung der brachliegenden Gewerbefläche zu einigen. 2015 hat Hahn der Stadt das Grundstück zum Kauf angeboten. (dr)

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