Bergisch GladbachRätsel um vermisste Mutter – Polizei weist Vorwürfe zurück

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Symbolbild

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Bergisch Gladbach – Das Verschwinden einer 59-jährigen Altenpflegerin aus Bergisch Gladbach am Dienstag vergangener Woche beunruhigt Angehörige und Bekannte der Frau.

Eine ihrer Töchter sucht in sozialen Netzwerken und über eine Boulevard-Zeitung nach ihr. Die Polizei hat aber keine Anhaltspunkte, dass sich die Frau etwas angetan haben könnte oder Opfer eines Verbrechens wurde.

Vielmehr gehen die Beamten nach den Worten ihres Sprechers Richard Barz davon aus, dass sie sich „geplant und gewollt aus ihrem Lebensumfeld zurückgezogen“ hat. Dafür spreche, dass sie am Tage ihres Verschwindens einen „größeren Geldbetrag“ abgehoben habe. Womöglich wolle sie verreisen.

Schwieriger Vermisstenfall

„Vermisstenfälle“ wie dieser sind für Polizei und Medien schwierig: Hier die Sorge der Angehörigen, dort das Grundrecht, über den eigenen Aufenthaltsort selbst zu bestimmen.

Und zu entscheiden, wer ihn noch erfährt. Barz erinnert sich an einen Fall, bei dem eine junge Frau ihren Verlobten als vermisst meldete. Nachdem die Polizei den Mann gefunden hatte, machte der unmissverständlich klar: „Meine Ex erfährt aber nicht, wo ich bin!“

Die Tochter (33) der Altenpflegerin macht im Internet keine Angaben, die auf eine konkrete Gefahr hindeuten. Sie appelliert: „Spekuliert bitte nicht irgendwelche Sachen, wir haben selbst schon alles durchgespielt. Sie hat sich für den nächsten Tag mit meiner Schwester verabredet und ist nicht erschienen.“

Die Polizei geht der Möglichkeit nach, dass die Frau eine Freundin in Süddeutschland besucht, um mit dieser zu verreisen. Die bisherigen Nachforschungen hätten Hinweise darauf ergeben.

Barz: „Nur weil wir nicht gleich eine Hundestaffel oder einen Hubschrauber losschicken, heißt das nicht, dass wir nichts tun.“ Aber: Sollte die Polizei die Mutter finden, heißt das nicht, dass sie den Aufenthaltsort verrät – siehe oben.

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