Bergisch GladbachStadt entfernt Sexclub-Werbung

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Bergisch Gladbach – Großflächige Werbung für Saunaclubs mit glücklich lächelnden jungen Frauen: Darüber gerät Michaela Fahner in Rage. Und mit dieser Wut steht die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergisch Gladbach nicht allein da. Immer mehr Bürger beschweren sich über die frauenfeindliche Werbung. „Auf städtischen Grundstücken lasse ich diese Reklame sofort entfernen“, sagt Michaela Fahner.

In ihren Werbeverträgen habe die Stadtverwaltung eine Klausel vereinbart, wonach Werbung dieser Art auf Verlangen abgehängt werden müsse. Konkret heißt es da, dass „die Werbung nicht gegen das Gesetz und die guten Sitten verstoßen oder die verfassungsmäßige Ordnung verunglimpfen oder gefährden darf. Insbesondere sind mit der Menschenwürde nicht zu vereinbarende Darstellungen und Aussagen unzulässig.“

Werbung nun auf privaten Flächen

„Die Vereinbarung funktioniert gut. Aber mittlerweile erscheint die Bordellwerbung nur noch selten auf Flächen der Stadt und konzentriert sich auf private Anbieter“, stellt die Frauenbeauftragte fest. Nun wolle sie private Haus- und Grundstücksbesitzer für das Thema sensibilisieren. Fahner: „Auch sie können nein sagen und dafür sorgen, dass die Saunaclub-Werbung entfernt wird.“

Denn die Club-Reklame für „Maximum Girls“ bedeute nichts anderes, als dass Frauen als käufliche Ware dargestellt werden, so die Frauenbeauftragte. „Es ist unglaublich subtil gemacht. Die abgebildeten Frauen wirken solide und gut gelaunt. Damit wird das alles salonfähig und als normal dargestellt“, beschreibt Michaela Fahner die Wirkung.

Bürger können sich beschweren

„Die Problematik der Zwangsprostitution vieler Frauen und der Prostitution aus Armut heraus, wird damit schlicht verniedlicht.“ Die Gleichstellungsbeauftragte fordert die Bevölkerung auf, sich weiterhin bei der Stadtverwaltung zu beschweren, wenn Plakate mit sexistischer Bordellwerbung in Bergisch Gladbach hängen. Bürger können sich im Frauenbüro melden, (0 22 02) 14 26 47. Auch der deutsche Werberat in Berlin nimmt Beschwerden wegen problematischer Werbeinhalte entgegen.

Privateigentümer müssten an ihren Hauswänden nicht alles akzeptieren und könnten ebenso wie die Stadt aktiv werden gegen derartige Werbung. „Ich bleibe aufmerksam und habe gute Mitstreiter in der Verwaltung, zum Beispiel in der Abteilung Verkehrsflächen, die mich unterstützen“, sagt Michaela Fahner.

frauenbuero@stadt-gl.de

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