Bergisch GladbachStatik repariert – dann soll das Zanders-Bad wieder eröffnen

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Die Geschäftsführer Manfred Habrunner und Bernd Martmann (v. l.) zeigen sich erleichtert über die Reparatur des Bades.

Die Geschäftsführer Manfred Habrunner und Bernd Martmann (v. l.) zeigen sich erleichtert über die Reparatur des Bades.

Bergisch Gladbach – Für alle, die nicht so recht wissen, wie sie das Wort „Entwarnung“ benutzen sollen, war die Pressekonferenz zum Hans-Zanders-Bad wie gemacht. Es gab eine ganze Reihe von Entwarnungen.

Aber zuerst die Ausgangslage: Ende April war das Bad wegen Schäden an der Statik von einem Tag auf den anderen geschlossen worden. Am Donnerstag wurde verkündet, dass das Bad am 4. Oktober wieder geöffnet wird.

Also Entwarnung für die Schwimmvereine. Der Bergisch Gladbacher Schwimmverein und auch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Bensberg – beide nutzen das Hans-Zanders-Bad – hatten angekündigt, dass eine längere Schließung für die Vereine existenzgefährdend sei. Johannes Wenzel, erster Vorsitzender des Schwimmvereins: „Ich kann der Verwaltung und allen Beteiligten nur ein großes Lob aussprechen: Wir sind glücklich und erleichtert.“

Dieser Meinung waren auch die Vertreter der Stadt und der Bädergesellschaft. Bernd Martmann, Geschäftsführer der Bädergesellschaft, zeigte sich erleichtert, dass die Schäden im Bad vergleichsweise überschaubar sind. Er gab Entwarnung für alle, die große finanzielle Belastungen befürchteten. Für 150.000 Euro wurde die Statik repariert. Da hätte man am Anfang mit viel Schlimmeren gerechnet. Die neue Statik sei sehr robust. Martmann: „Ich denke, das wird mindestens für die nächsten acht bis zehn Jahre reichen.“

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Detleff Rockenberg, Leiter der Sport- und Schulverwaltung, gab Entwarnung für die Schulen. Denn die mussten auf das Schulschwimmen im Hans-Zanders-Bad verzichten. Schüler wurden in Bussen durchs Stadtgebiet kutschiert. Was auf Dauer sicher keine Lösung gewesen wäre. Auch sie können am dem 4. Oktober wieder im alten Bad ihre Bahnen ziehen.

Aber in der Pressekonferenz gab es auch Warnungen. Und die kreisten vor allem um das Schwimmbad Mohnweg. Bis zum Ende des Jahres sollen die Schäden dort gutachterlich untersucht werden.

Unausgesprochen steht die Befürchtung im Raum, Schäden zu finden, die dann dort zu einer Stilllegung führen könnten. Martmann: „Wir untersuchen das Bad.“ Das Bad Mohnweg ist seit langem als Sanierungsfall bekannt, und seit Jahren wird gewarnt, dass jede größere, teurere Investition das Ende des Bades bedeuten würde. Bis zum Ende des Jahres sollen also die Fakten und Zahlen zum Mohnweg vorliegen. Manfred Habrunner, der Geschäftsführer der Bäderbetriebsgesellschaft, zeigte dann auf, in welchem größeren Zusammenhang sowohl die Reparaturen am Hans-Zanders-Bad als auch die Gutachten zum Mohnweg stehen: „Das alles ersetzt natürlich nicht das Bäderkonzept für die Stadt Bergisch Gladbach.“ Also die Frage, wie viel Wasserfläche die Stadt Bergisch Gladbach für Schwimmer zur Verfügung stehen soll – und kann. Derzeit gibt es das Paffrather Kombibad, das Freibad Milchborntal, das Hans-Zanders-Bad und das Hallenbad Mohnweg. Letzteres wird direkt von der Stadt verwaltet, die anderen von der Bädergesellschaft. Martmann erinnerte daran, dass es auch im Hans-Zanders-Bad einen Sanierungsstau gebe: „Die letzten Gutachten nannten eine siebenstellige Summe.“ Und Habrunner sagte, dass es diesbezüglich keinen Grund zu Entwarnung gebe. Das Bad sei repariert, aber nicht saniert.

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