Bergisch Gladbacher BürgermeisterLutz Urbach beim Zapfenstreich für Gauck zu Gast

Lesezeit 2 Minuten
Bergisch Gladbach Bürgermeister beim Zapfenstreich für Joachim Gauck

Berlin – Zu seinem Abschied als Bundespräsident am Freitagabend wollte Bundespräsident Joachim Gauck einige Menschen, denen er in seiner Amtszeit begegnet ist, noch einmal wiedersehen. Mit Bergisch Gladbachs Bürgermeister Lutz Urbach hatte er auch einen Vertreter aus jener Stadt eingeladen, in der er im November 2015 einen Tag verbracht hatte, um dort mit Flüchtlingen, mit Helfern, mit vielen ehrenamtlich Aktiven zu sprechen.

Vor dem offiziellen Großen Zapfenstreich mit zahlreichen politischen Funktionsträgern am Schloss Bellevue sprach Gauck im Inneren des Schlosses zu den eigens eingeladenen Gästen und bedankte sich. „Ich war dort nur stellvertretend für all die Menschen, die sich in Bergisch Gladbach in der Flüchtlingsarbeit engagieren“, betont der Erste Bürger, der nach der Rede ordentlich überrascht wurde.

Gauck steuerte geradewegs auf Urbach zu, schien ihn aber nicht ganz einordnen zu können. Urbach gab ein Stichwort, erinnerte an den Tag im November 2015, als Gauck und er verschiedene Flüchtlingsunterkünfte in Gladbach besucht und anschließend im Bergischen Löwen mit Helfern gesprochen hatten. Dem Bundespräsident fiel es sofort wieder ein: „Ja, natürlich, unvergesslich“ habe er gleich gesagt, erzählt Urbach nach dem Empfang auf Anfrage dieser Zeitung.

Urbach schenkte Gauck Briefpapier aus der Papierfabrik Zanders

Auch ein original Gladbacher Geschenk hatte der Bürgermeister für den scheidenden Präsidenten mitgebracht: Briefpapier mit Umschlägen aus der Papierfabrik Zanders. Zusammen mit einem persönlichen Schreiben überreicht er es Gauck, bevor beide noch mit Albrecht Schröter, dem Oberbürgermeister von Jena, sprachen. Die thüringische Stadt und Bergisch Gladbach verbinden Städtepartnerschaften mit derselben Stadt in Palästina. Ein Thema, das Gauck ebenfalls interessierte. Während Gauck weitere Gäste im Saal begrüßte, konnte Urbach durch die Fenster bereits die letzten Vorbereitungen für den anschließenden Großen Zapfenstreich sehen.

Neben dem Lied „Über sieben Brücken musst Du gehen“ hatte sich Gauck dafür auch das Volkslied „Freiheit die ich meine“ und „Eine feste Burg ist unser Gott“ gewünscht. Gerade das letzte Lied sei sehr ergreifend gewesen, sagt Urbach im Anschluss. Das Beeindruckendste aber sei gewesen, dass Gauck sich zuvor sofort an seinen Besuch in Gladbach vor anderthalb Jahren erinnert habe und ihn als „unvergesslich“ bezeichnet habe. Urbach: „Allein für diesen Moment hat sich die Reise nach Berlin gelohnt.“

KStA abonnieren