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BeschwerdeVersteigerung des Anwesens Haus Bockenberg angefochten

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Für 800 000 Euro wurde die Immobilie Haus Bockenberg versteigert.

Für 800 000 Euro wurde die Immobilie Haus Bockenberg versteigert.

Bergisch Gladbach – Die Immobilie der ehemaligen Gaststätte Haus Bockenberg am Rande von Bensberg ist zwangsversteigert worden.

Vor dem Amtsgericht Bensberg hat ein Bieter bei der Summe von 800.000 Euro den Zuschlag bekommen. Allerdings ist es fraglich, ob es bei dieser Entscheidung bleibt.

„Es liegen mehrere Beschwerden gegen den Zuschlag vor. Darüber muss das Landgericht entscheiden“, erklärte Johanna Saul-Krickeberg, Direktorin des Amtsgerichts. Der Zuschlag sei nicht rechtskräftig.

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Landgericht entscheidet

Das Interesse an der Immobilie beim öffentlichen Versteigerungstermin, der bereits vor einigen Wochen stattfand, war recht hoch.

„Es waren mehr als 40 Interessenten im Saal. Aber nur drei von ihnen haben Gebote abgegeben“, berichtete die Amtsgerichtsdirektorin auf Nachfrage. Wer letztlich den Zuschlag bekommen habe, konnte sie nicht sagen.

Das Areal mit der Anschrift Overather Straße 77 ist nicht einfach zu überblicken. Auch hat die Nutzung der Immobilie in den vergangenen Jahren eine recht wechselreiche Geschichte. Laut einem Gutachten ging es bei der Zwangsversteigerung um zwei Flurstücke mit den Nummern 406 und 414.

Diese sind bebaut mit einem ungenutzten Gaststätten- beziehungsweise Pensionsgebäude, zu dem eine Kegelbahn und eine innenliegende Schießanlage gehören.

Hinter dem Gaststättengebäude befindet sich noch ein kleineres Haus, das vermutlich bewohnt ist. Das Baujahr der Gebäude ist nicht bekannt. Der Verkehrswert des Objektes wurde auf 552 394 Euro beziffert.

Feuchtigkeit soll mittlerweile in die Gebäude eingedrungen sein. Zudem hatte das Amtsgericht in seiner Bekanntmachung auf notwendige „erhebliche Instandhaltungsarbeiten“ hingewiesen.

Das juristische Verfahren, das nun folgt, wird sich nach Einschätzung der Richterin mehrere Monate hinziehen. Das Landgericht müsse über die Beschwerden entscheiden.

Je nachdem, wie schwerwiegend diese Beschwerden sind und wie das Gericht urteile, wollte Johanna Saul-Krickeberg nicht ausschließen, dass die Versteigerung des Anwesens wiederholt werden müsse.

Das Gelände an der Overather Straße mit dem ehemaligen Gasthaus – es liegt in unmittelbarer Nähe zur Kreuzung der Autobahnzufahrt A4-Moitzfeld und Friedrich-Ebert-Straße – ist Gewerbegebiet.

Auch im Vorentwurf des Flächennutzungsplanes für das gesamte Stadtgebiet ist es als Gewerbegebiet ausgewiesen.

Ein Bebauungsplan für die Fläche wurde vom Oberverwaltungsgericht Münster im Oktober 2012 aufgrund einer Klage von Anwohnern der Overather Straße für ungültig erklärt.

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