Abo

Bis Ende JuniKölner Verband will Radstation in Bergisch Gladbach betreiben

Lesezeit 3 Minuten
CAA_6115_11

So viele Räder wie selten an der  Radstation. Der neue Betreiber In Via präsentierte sich und seine Leihräder.

  • Ein neuer Betreiber für die Radstation am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach ist gefunden.
  • In Via, der katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Köln, übernimmt die Anlage. Allerdings erfolgt die Übernahme zunächst befristet bis zum 30. Juni.

Bergisch Gladbach – Ein neuer Betreiber für die Radstation am S-Bahnhof in Bergisch Gladbach ist gefunden: In Via, der katholische Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit Köln, übernimmt die Anlage. Der alte Betreiber vom Verein Fahrrad-Umwelt hatte Anfang April entnervt das Handtuch geworfen. Keine funktionierende Heizung im Gebäude und vor allem eine geringe Nachfrage  wurden als Gründe genannt. „Wir sind sehr froh, mit In Via kurzfristig ein Angebot für die Gladbacher Radfahrer gefunden zu haben“, sagte Willi Schmitz von der Stadtverkehrsgesellschaft (SVB) gestern.

Allerdings erfolgt die Übernahme zunächst befristet bis zum 30. Juni. Roland Neuschil von In Via: „Wir sind jetzt erst einmal eingesprungen, um einen Leerstand zu verhindern. Denn wir glauben an das Konzept der Radstationen.“ In Via betreibt bereits die Radstation im Kölner Hauptbahnhof sowie den Radverleih an der Deutzer Brücke in der Kölner Altstadt. Ob aus dem Lückenfüller eine Dauererscheinung wird,  ist noch offen. Die Stadt würde sich freuen, aber das letzte Wort haben die Verantwortlichen bei dem katholischen Verband.

Fest steht, dass die Gladbacher Radstation bisher keine Erfolgsgeschichte war. Schmitz: „Wir wollen eigentlich nichts mehr zu dem alten Betreiber sagen, aber die Potenziale der Stadt für die Radstation sind nicht ausgenutzt worden.“ Insbesondere habe es an  der  Werbung gefehlt. In den nächsten Tagen sollen deshalb großen Schilder angebracht werden.  „Das Gebäude ist ja gar nicht als Radstation zu erkennen“, moniert Neuschil.

Kein Gewinn erwartet

An einen großen Andrang glaubt Neuschil aber auch mit großen Schildern nicht. „Es geht uns um die Perspektive, und da wird der Radverkehr an Bedeutung gewinnen.“ Ein Gewinn sei mit der Radstation in Gladbach nicht zu erwarten. Aber den mache man auch in Köln nicht.  Neuschil: „Radstationen sind landesweit Zuschussbetriebe.“ Ab sofort ist die Station wieder werktags von 8 Uhr bis 18 Uhr besetzt und auch  unter  (02202) 959 89 78 zu erreichen. Das Angebot ruht auf drei Säulen: Fahrräder sicher parken, Fahrräder reparieren, Fahrräder ausleihen. Insbesondere bei der Reparatur und beim Verleih greift In Via auf Synergien mit den Kölner Radstationen zurück.

Wer sein Rad wieder in Schwung bringen will, kann es an der Gladbacher Radstation abgeben – es wird dann nach Köln gebracht. Ein besonderes Angebot gibt es beim Verleih. Möglich ist es zum Beispiel, mit dem Leihrad von Gladbach nach Köln zu fahren, es an der dortigen In-Via-Station abzugeben und mit der Bahn zurückzufahren. Auch für Pedelecs und E-Bikes soll es Angebote geben. In Konkurrenz mit normalen Fahrradgeschäften sieht sich In Via gleichwohl nicht. Dort liege der Schwerpunkt  beim Verkauf.

Für die Stadt  ist die Radstation ein  Prestigeobjekt. 830 000 Euro hat die Radstation gekostet – das Land beteiligte sich mit 330 000 Euro. Aber Miete muss kein Betreiber zahlen. Dennoch scheiterte die Suche nach einem Betreiber in den vergangenen Jahren, und man war heilfroh, im Juli 2015 mit dem Verein Fahrrad-Umwelt einen Partner gefunden zu haben. Nun liegen die Hoffnungen auf In Via.

KStA abonnieren