Bergisch Gladbach – Früher war es das „Gasthaus Am Bock“, das seit 1906 im zugleich mit dem Rathaus errichteten Gebäude am Gladbacher Markt eine uralte Schenkentradition fortsetzte. Dann wurde es für 27 Jahre zum „Brauhaus Am Bock“, und demnächst steht eine neue Umbenennung an.

Eine große Tafel an der Fassade kündigt das „Gaffel Am Bock“ an als Gladbacher Gegenstück zum „Gaffel Am Dom“. Damit will die Kölner Brauerei, die seit 1997 das Gasthaus vom früheren Wirt und Eigentümer Cornelius Dederichs gepachtet hat, betonen, dass sie das Haus künftig nicht mehr mit Unterpächtern bewirtschaftet, sondern in Eigenregie betreibt.

Fenster erneuert

Cornelius Dederichs, der im Haus wohnt und in den letzten Monaten Fassade und Fenster erneuert hat, kann es kaum erwarten, dass es wieder eröffnet. „Das Haus war noch nie so lange geschlossen, seit es 1945 von den Amerikanern und dann den Briten als Truppenquartier beschlagnahmt worden war.“

Damals war der Bock ungefähr neun Monate zu, diesmal sind es bisher vier. In Kürze will Gaffel mit der Neugestaltung der Innenräume beginnen, noch im Sommer sollen sich die Türen wieder öffnen. Dann wird der Name einer Kölsch-Marke über dem Gasthaus stehen, in dem 1954 zum ersten Mal der Gerstensaft aus dem Linksrheinischen gezapft wurde.

„Mein Vater hat sich da lange gegen gewehrt“, schmunzelt Dederichs. „Im Bergischen wurde früher Export getrunken. Vor allem Dortmunder. Wir hatten auch Dortmunder Pils auf dem Hahn und auch bayerisches Bier im Angebot. Aber es wurde immer mehr Kölsch verlangt. Und da habe ich meinen Vater solange bearbeitet, bis er nachgegeben hat.“ (gf)