BürohausBergisch Gladbacher Stadtverwaltung kann ins Lübbe-Haus ziehen

Lesezeit 3 Minuten
Einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit Küchenecke sollen die Verwaltungsmitarbeiter selbst gestalten können. Dazu gibt es weitere kleinere Teeküchen und Meeting-Points.

Einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit Küchenecke sollen die Verwaltungsmitarbeiter selbst gestalten können. Dazu gibt es weitere kleinere Teeküchen und Meeting-Points.

Bergisch Gladbach – Fenster und Glastüren glänzen, Flure und Büros sind feucht durchgewischt, die Einbauschränke geputzt. Es duftet frisch im Foyer des ehemaligen Bürohauses des Gustav-Lübbe-Verlags in Bergisch Gladbach.

Für den Einzug einiger Dienststellen der Stadtverwaltung an der Scheidtbachstraße im Stadtteil Heidkamp ist alles vorbereitet. Heute werden die neuen Möbel geliefert und aufgebaut. „Rund 3000 Umzugskisten werden dann am Wochenende von den Stadthäusern in der Innenstadt und dem Rathaus Bensberg hierher gebracht“, sagt Fachbereichsleiter Frank Wilhelm.

1,6 Millionen Euro

102 Arbeitsplätze richtet die Stadt am neuen Verwaltungssitz, dem Gustav-Lübbe-Haus, ein. 1,6 Millionen Euro – ohne den Um- und Neubau für das Stadtarchiv – werden nach Angaben Wilhelms dafür ausgegeben. Drei Fachbereiche ziehen mit 90 Beschäftigten und den Auszubildenden um.

Vom Fachbereich 1 sind es die Abteilungen Personal und Organisation. Die IT-Abteilungen und das Ratsbüro bleiben in der Innenstadt. Vom Fachbereich 4, Bildung, Kultur, Schule und Sport, zieht die Kernverwaltung um. Stadtbücherei, Volkshochschule, Musikschule und Kunstmuseum Villa Zanders bleiben am alten Standort. Der Umzug des Stadtarchivs ist erst für Ende 2017 vorgesehen. Vom Fachbereich 8 ziehen Gebäude- und Grundstückverwaltung sowie Stadtgrün um.

„Meist übernehmen Verwaltungen abgelegte Gebäude anderer Behörden, in denen man dann nicht viel verändern kann. Hier im Lübbe-Haus ist einiges nach den Bedürfnissen unserer Verwaltung umgebaut worden“, erklärt Dettlef Rockenberg, Leiter des Fachbereichs 4: Das reiche vom neuen Mobiliar über IT-Verkabelung und Telefonanlage bis zu Besprechungsräumen und Teeküchen.

So gibt es beispielsweise am Ende des Flurs auf der zweiten Etage eine moderne Küchenzeile mit Theke und einem hellen, großzügigen, noch völlig leeren Aufenthaltsbereich. „Wie der gestaltet wird, ob mit Stehtischen oder Sitzecken oder noch anders, sollen die Mitarbeiter selbst entscheiden“, sagt Wilhelm. Dort könnte man gemeinsam zu Mittag essen oder sich zum Kaffee treffen. Der neue Standort in Heidkamp, weit weg vom Zentrum, habe bei den Mitarbeitern auch Fragen aufgeworfen, so Wilhelm.

Zum Beispiel sei er nicht gut mit dem Bus zu erreichen. Dafür würden nun 40 bis 50 kostenlose Mitarbeiter-Parkplätze im Innenhof geschaffen. Für Fahrräder gibt es eine Garage. „Auch ich habe ein gemischtes Bauchgefühl, zumal ein Teil meines Fachbereichs 1 am alten Standort bleibt“, gibt Wilhelm zu.

Deutlich verbessern wird sich dagegen die Situation für den Betriebshof. In acht bis zehn Wochen zieht er von Obereschbach mit seinem Maschinenpark in eine 900 Quadratmeter große Halle am Lübbe-Haus.

„Die Halle ist wie für uns gemacht. Der Standort mitten in der Stadt ist ideal“, sagt Dezernent Bernd Martmann. Für die Mitarbeiter des Betriebshofes wird es mit neuen Sanitäranlagen, Umkleide- und Aufenthaltsräumen im Erdgeschoss des Bürokomplexes komfortabler. Ein seitlich gelegener Eingang und der Zugang zum Innenhof, von dem aus auch die Halle zu erreichen ist, schließen sich direkt daran an.

Der Stadtentwicklungsbetrieb hat das Lübbe-Verlagshaus im September 2014 gekauft, vorrangig um es für Flüchtlinge herzurichten. In einem Trakt des mehrteiligen Gebäudes, der an die Sennefelder Straße grenzt, können etwa 140 Schutzsuchende wohnen.

Vermietet ist der gesamte Komplex zunächst für vier Jahre an die Stadt. Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen. „Sicherlich wird dann auch über einen Verwaltungsneubau konkret nachgedacht“, sagt Wilhelm.

KStA abonnieren