FinanzenGewerbegebiet als Verkehrsproblem

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Der graue Fächersüdlich von Spitze ( „GE“) ist der Rahmen für das Gewerbegebiet. (Grafik: Gde. Kürten)

Der graue Fächersüdlich von Spitze ( „GE“) ist der Rahmen für das Gewerbegebiet. (Grafik: Gde. Kürten)

Bergisch Gladbach – Zwischen der Stadt Bergisch Gladbach und der Gemeinde Kürten bahnt sich ein handfester Streit an. Es geht um das geplante Kürtener Gewerbegebiet in Spitze. Rund 100 000 Quadratmeter sollen dort ausgewiesen werden. Nach Kürtener Lesart wird dort Platz für einheimische Unternehmen geschaffen, die expandieren wollen. Nach Gladbacher Lesart entsteht ein neuer Magnet für zusätzlichen Verkehr der sich dann von der Autobahn über Moitzfeld und Herkenrath nach Kürten quälen muss.

Seit Wochen ist der Kürtener Plan ein Diskussionsthema in der Gladbacher Politik und Verwaltung. Im Planungsausschuss wollte Gerd Neu (SPD) jetzt wissen, inwieweit die Stadt in die Pläne eingebunden sei – und was man denn dagegen zu tun gedenke. Er erinnerte an das Ende des „Interkommunalen Gewerbegebiet Spitze“. Ende 2002 verschwand diese Planung in den Schubladen. Vor allem, weil die Kürtener Politik angesichts der Größe (450 000 Quadratmeter) umschwenkte. Doch schon damals war auch die Verkehrsproblematik ein Thema, in Herkenrath und Moitzfeld gab es erheblichen Widerstand.

Offene Fragen

Für Stephan Schmickler, den ersten Beigeordneten, sind insbesondere Fragen zum Verkehr offen. Er verwies auf einen gemeinsamen Termin der Kürtener und Gladbacher Verwaltungen mit dem Landesstraßenbauamt Nordrhein-Westfalen. „Wir versuchen, bei der Entwicklung am Ball zu bleiben.“ Bislang gebe es aus Kürten allenfalls „Plänchen“. Offiziell würde man im Rahmen des Planleitverfahrens beteiligt. Schmickler zeigte aber Verständnis für die Befürchtungen, dass durch die Kürtener Pläne zusätzlicher Verkehr über ohnehin stark belastete Gladbacher Straßen geführt werde. Handlungsbedarf sieht Schmickler insbesondere am Autobahnanschluss Moitzfeld. Angesichts der Entwicklung von Gladbacher Gewerbeflächen (Mitteleschbach, Vinzenz-Pallotti-Straße) sei dies ein stark beanspruchtes Nadelöhr. Zuständig dafür sei das Landesstraßenbauamt. Die Stadt, so hieß es im Planungsausschuss, habe in ihrer Verantwortung schon einiges getan. Fraglich bleibe, ob noch weiterer Verkehr der neuen Gladbacher und Kürtener Gewerbegebiete bewältigt werden könne. Tatsächlich staut sich der Verkehr derzeit an diesem Verkehrsknoten in den Hauptverkehrszeiten.

Michael Metten (CDU) sieht in der zügigen Entwicklung des Gladbacher Gewerbegebiets Voislöhe (zwischen Herkenrath und Moitzfeld) eine mögliche Antwort auf die Kürtener Pläne. Nach der Devise: Wer sich in dieser Gegend für ein Gewerbegebiet interessiert, der ist in Bergisch Gladbach besser aufgehoben. Und hinter vorgehaltener Hand hieß es: „Wir graben den Kürtenern das Wasser ab.“

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