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KlinikenPflegepersonal in Bergisch Gladbach stark unterbesetzt

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Die Krankenhausmitarbeiter müssen wegen der vielen Überstunden auf viel verzichten: Familie, Freizeit, Entspannung.

Die Krankenhausmitarbeiter müssen wegen der vielen Überstunden auf viel verzichten: Familie, Freizeit, Entspannung.

Bergisch Gladbach – Fast 40 000 Überstunden schreiben die Mitarbeiter des Marien-Krankenhauses (MKH) auf ihr symbolisches Fieberthermometer, das längst im roten Bereich glimmt. Ob Krankenschwester, Arzt oder Pfleger: „25 Prozent aller Beschäftigten weisen überlange Arbeitszeiten von 45 Stunden pro Woche und mehr aus“, beklagte Markus Küster auf der Kundgebung seiner Kollegen zum Tag der Pflege am Donnerstag vor der Ambulanz des Marien-Krankenhauses. Kleine Skizzen illustrieren, was den Beschäftigten alles entgeht durch den Überstundenberg, den sie vor sich herschieben: Familie, Freizeit, Entspannung, soziale Kontakte.

Auch im Marien-Krankenhaus sind etwa 25 Stellen derzeit nicht besetzt. „Der Markt ist leer gefegt“, sagt Küster. Er ist Vorsitzender der Mitarbeitervertretung am MKH und nennt als Grund die nach wie vor mangelnde Attraktivität des Pflegeberufs. „Der Markt allein wird es nicht richten“, ist Küster sicher. Die Ende 2015 beschlossene Krankenhausreform bringe keinen nennenswerten Personalzuwachs.

Bereits 2015 hatten die Beschäftigten bei der Aktion „162 000 fehlen“ auf die Missstände aufmerksam gemacht. 182 000 Unterschriften sammelte Verdi und brachte eine Petition für ein Gesetz zur Personalbemessung in Krankenhäusern ein, über die der Bundestag noch entscheiden muss. „Wir brauchen mehr Personal,“ skandierten die Gladbacher Streiter. „Und zwar alle Krankenhäuser der Region“, fügte Küster hinzu.

Bundesweit versammelten sich das Klinik-Personal am Donnerstag, um gemeinsam auf den Überstundenberg hinzuweisen.

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