KooperationDiese Projekte sollen den Verkehr in Bergisch Gladbach und Köln verbessern

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Eins der Projekte: Die staugeplagte Autobahn 4 soll auf sechs Spuren ausgebaut werden.

Eins der Projekte: Die staugeplagte Autobahn 4 soll auf sechs Spuren ausgebaut werden.

Bergisch Gladbach – In einer der nächsten Sitzungen des Bergisch Gladbacher Stadtrates wird es eine außergewöhnliche Mitteilungsvorlage geben.

Es wird ein Papier vorgestellt, in dem die Stadt Köln, die Stadt Bergisch Gladbach und der Rheinisch-Bergische Kreis ihre Einzelvorhaben zum Thema Verkehr zusammengetragen haben.

Da erfahren die Ratsmitglieder etwa, dass auf dem Clevischen Ring in Köln ein lärmoptimierter Belag aufgetragen werden soll. Umgekehrt erfahren die Kölner – die Vorlage soll identisch sein –, dass es neue Schnellbuslinien von Kürten nach Bergisch Gladbach geben soll.

Alles zum Thema Henriette Reker

Insgesamt werden in dem Papier 33 Projekte aufgeführt. Darunter aber nicht nur Kleinkram, sondern große und teilweise umstrittene Zukunftsprojekte wie die Verlängerung der Straßenbahnlinie 1 und 4, der sechsspurigen Ausbau der A4 zwischen und den Bau der L 286 N, besser bekannt als Autobahnzubringer über den alten Bahndamm.

Das Papier ist Ergebnis eines Runden Tisches, den Bürgermeister Lutz Urbach (CDU) Anfang Juli initiiert hatte. Es gehe darum, so sagte er damals, dass die unterschiedlichen rechtsrheinischen Verkehrskonzepte aufeinander abgestimmt werden müssten.

Ähnlich äußerte er sich auch auf einer Pressekonferenz: „Ein Abgleich der Maßnahmen war nötig, und das jetzt vorgelegte Ergebnis ist beeindruckend.“ Da gab es zustimmendes Nicken auf dem hochkarätig besetzten Podium.

Neben Urbach saßen dort die Oberbürgermeisterin von Köln, Henriette Reker, der Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Hermann-Joesf Tebroke, der Kölner Verkehrsamtsleiter Klaus Harzendorf und der Geschäftsführer des Vereins „Region Köln/Bonn“, Reimer Molitor.

Alle zeigten sich in dem Ziel vereint, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Henriette Reker sprach von „gemeinsamen Herausforderungen“ und erklärte auf Nachfrage dieser Zeitung: „Wenn früher auf Kölner Seite geblockt worden sein sollte, dann ist das mit mir vorbei.“

Tebroke blickte in die Zukunft: „Das ist jetzt ein wichtiger Maßnahmenkatalog, aber wichtig ist, dass wir dranbleiben.“ Harzendorf machte auf der Pressekonferenz klar, dass es keine neuen Projekte zu präsentieren gebe. „Der Schwerpunkt der vorgestellten Projekte liegt ganz eindeutig auf der Stärkung des öffentlichen Verkehrs“, sagte er.

So solle zum Beispiel kurzfristig geprüft werden, ob eine Verschiebung der Tarifgrenzen die Park-and-ride-Plätze entlasten könnte. Die Kapazität der Parkplätze an den S-Bahnhaltestellen Thielenbruch, Dellbrück und Duckterath sollen überprüft werden. Große Bedeutung wird dem Ausbau des Radwegenetzes eingeräumt.

Als letzter Punkt auf der Liste der Maßnahmen für einen „langfristigen Umsetzungszeitraum“ – nach der gewählten Definition länger als acht Jahre – taucht der Gladbacher Autobahnzubringer auf.

Gemeinsame Punkte

Kurzfristig soll ein Radschnellweg zwischen Köln und Gladbach geprüft werden. Mittelfristig wird eine Schnellbuslinie von Kürten bis Bensberg gefordert. Auch ein Schnellbuszubringer Altenberg – Odenthal – Schildgen – Köln-Mülheim ist in der mittelfristigen Planung, genau wie ein Schnellbus-Zubringer zur RB 25. Langfristig steht auf der Agenda auch eine neue S-Bahnlinie Köln – Leverkusen-Rheindorf und eine Kapazitätserhöhung auf der Straßenbahnlinie vier. Ebenfalls soll der Autobahnanschluss Mülheim ausgebaut werden. (nie)

Auf die Frage, ob diese Landesstraße auf Bergisch Gladbacher Gebiet nun auch von der Kölner Politik nachhaltig gefordert werde, antwortete Harzendorf: „Alle Projekte auf der Liste werden von den verschiedenen Verwaltungen als sinnvoll eingeschätzt und dementsprechend gefördert.“

Wie, blieb aber offen. Die Arbeitsgruppe soll sich jedenfalls weiter treffen, und das nächste Ziel steht ja fest: Den verschiedenen politischen Gremien soll das Papier vorgelegt werden – ein Gefühl der Gemeinsamkeit soll entstehen.

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