Parkplätze an der Saaler MühleKampf um jeden freien Quadratmeter

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Der Parkplatz an der Eissporthalle ist stark ausgelastet.

Der Parkplatz an der Eissporthalle ist stark ausgelastet.

Bergisch Gladbach – Die Parkplatzsituation rund ums Mediterana, Eissporthalle und Otto-Hahn-Schulen spitzt sich zu. Insbesondere abends kreisen die Auto wieder und wieder an den bekannten Stellplätzen. Glücklich der, der einen Parkplatz findet. Klaus Wetter, Betriebsleiter der Eissporthalle: „Die Situation ist eine Katastrophe, besonders an den Wochenenden.“

Er berichtet von einer verärgerten Kundschaft, die es leid sei, für zwei Stunden Schlittschuhlaufen eine halbe Stunde einen Parkplatz zu suchen. Auch die andere Anrainer sind unzufrieden. Oliver Mathée, Geschäftsführer beim Mediterana: „Die Situation ist absolut unbefriedigend.“ Wolfgang Knoch, Schulleiter am Otto-Hahn-Gymnasium: „Wenn bei uns die Bauarbeiten beginnen, wird es noch enger werden.“ Anwohner von Seitenstraßen klagen über immer mehr parkende Autos.

Parkplatz ist Eigentum der Wellnessbadbetreiber

Dabei ist die Parkplatzsituation insgesamt kompliziert. Der Platz vor der Eissporthalle ist öffentlich. Dort darf jeder kostenlos stehen. Der Parkplatz vor dem Mediterana ist Eigentum der Wellnessbadbetreiber – nicht aber der Parkstreifen entlang der Straße zum Otto-Hahn-Schulkomplex, der gehört wiederum der Stadt.

Ebenfalls knapp sind die Parkplätze am Mediterana.

Ebenfalls knapp sind die Parkplätze am Mediterana.

Genau wie die Parkplätze vor der Schule. Insgesamt mehr als 1000 Parkplätze, eine riesige Fläche. Aber im Winter reicht es abends nicht.

Die Stimmung zwischen Eissporthallenbetreiber und Mediterana wird zunehmend gespannter. Wetter: „Wir fertigen Listen an, die zeigen, dass der Parkplatz vor unser Haustür zum Großteil von Mediterana-Kunden benutzt wird.“

Stadt subventioniert Eissporthalle

Auf dem kostenlosen, öffentlichen Parkplatz – der ja auch von Spaziergängern am Saaler Mühlensee genutzt wird – parke die Kundschaft des Mediterana und nehme den Eissportlern und Spaziergängern die Plätze weg.

Dazu muss man wissen, dass die Stadt indirekt an der Eissporthalle beteiligt ist. 25.000 Euro zahlt die Stadt jährlich für den Schulsport. Und Bergisch Gladbach ist eine der wenigen Städte, in der Schlittschuhlaufen auf dem Schulplan steht. In der Vergangenheit haben die Vertreter der Halle immer darauf hingewiesen, einen Beitrag zum Breitensport zu leisten. Dagegen, so die Logik der Argumentation, ist das Mediterana ein rein kommerzieller Betrieb, der keine Subventionierung verdient.

Parkhaus als Lösung?

Mathée stellt fest, dass auch Nicht-Mediterana Kunden seine Flächen nutzen. „Es profitieren viele von den kostenlosen Stellplätzen. Wenn sie bewirtschaftet werden, dann würden wir unseren Kunden die Parkplatzbenutzung erstatten.“ Wetter lehnt das kategorisch ab: „Dann kommt doch überhaupt keiner mehr.“

Die Zufahrtstraße zum Otto-Hahn-Schulkomplex bietet nur in Ausnahmefällen viele freie Stellplätze.

Die Zufahrtstraße zum Otto-Hahn-Schulkomplex bietet nur in Ausnahmefällen viele freie Stellplätze.

Entspannung bringen würde ein Parkhaus auf dem bestehenden Mediterana-Gelände, über das die Betreiber auch immer wieder nachgedacht haben. Aber es gibt ein grundsätzliches Problem: Die Pläne für das Hotel am Freizeitbad sind nicht vom Tisch, sondern liegen derzeit nur auf Eis.

Im Hintergrund schwelt immer noch die juristische Auseinandersetzung zwischen der Betreibergesellschaft des Mediterana und dem früheren Geschäftsführer Siegfried Reddel. Und solange dieser Streit nicht beigelegt ist, gibt es kein Hotel. Mathée: „Ein Hotelbau mit den dortigen Parkplätzen würde die Situation sofort entspannen.“ Was wiederum erklärt, warum ein Parkhaus keine Option ist – dann hätte das Mediterana nach dem Hotelbau viel zu viele Parkplätze.

Am 7. Dezember wird das Thema im zuständigen Ausschuss besprochen werden. Die „Linke mit Bürgerpartei GL“ hat einen Antrag gestellt, den Parkplatz vor der Eissporthalle zu bewirtschaften.

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