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Paukenschlag im IntegrationsratVorsitzender und Stellvertreter legen Ämter nieder

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Gemeinsam stehen Bülent Iyilik (l.) und Roland Gorges am Klavier. (Foto: Daub)

Bergisch Gladbach – Die personelle Situation des Integrationsrates sieht nicht gut aus. Nach dem überraschenden Rückzug von Klaus Farber, Urgestein des Integrationsrates, wird nun auch bekannt, dass der Vorsitzende Bülent Iyilik bereits vor kurzem seinen Rücktritt erklärt hat. Mit dem Ausscheiden des Vorsitzenden und des zweiten Stellvertreters ist das Gremium quasi kopflos.

Den Entschluss, von seinen Aufgaben als Vorsitzender zurückzutreten, habe Iyilik schon vor den Sommerferien gefasst und dem Vorstand des Integrationsrates mitgeteilt. Private Gründe hätten ihn dazu bewogen, wie er sagt. Als einfaches Mitglied möchte er aber weiterhin im Integrationsrat mitmachen. Von dem sofortigen Rücktritt Farbers sei er vollkommen überrascht worden. „Ich bin schockiert“, sagt Iyilik. Er habe gern mit Farber zusammengearbeitet, sein Wissen und seine Erfahrung sehr geschätzt. Farbers Enttäuschung könne er aber verstehen: „Es hat wirklich keine effektive Arbeit mehr stattgefunden.“ Der Grund liege seiner Meinung darin, dass parteipolitische Ansichten die Integrationsarbeit blockierten.

Bereits im November 2015 war es zum Eklat im Integrationsrat gekommen, als der erfahrene Sozialarbeiter Szymon Bartoszewicz entnervt von seinen Aufgaben als Stellvertreter zurückgetreten war. Auch hier war die Begründung, dass die Beratungen zeitaufwendig seien, ohne dass es konkrete Ergebnisse gebe.

Saim Basyigit, erster Stellvertreter, empfindet das Ausscheiden von Farber als „großen Verlust“. „Seine Erfahrung wird uns sehr fehlen“, sagt er, „aber ich respektiere seine Entscheidung, auch wenn das für uns bitter ist.“ Der Integrationsrat müsse jetzt mit der Situation klarkommen. Farbers Unmut könne er nachvollziehen. Es seien die Querelen zwischen den gewählten Mitgliedern und den Parteimitgliedern, die seiner Meinung nach zu den Problemen führten. Trotzdem überlege er, sich für das Amt des Vorsitzenden zur Wahl zu stellen. Der Integrationsrat sei ein wichtiges demokratisches Gremium. Durch den Zuzug der vielen Flüchtlinge habe die Integrationsarbeit noch einmal eine ganz neue Bedeutung bekommen.

Michael Buhleier, Sachgebietsleiter Soziale Entwicklung, bezeichnet Farber als „treibende Kraft“ in dem Gremium: „Wir hatten einen guten Draht zueinander.“ Buhleier zeigt sich optimistisch, dass in der nächsten Sitzung des Integrationsrates am Donnerstag, 17. November, 17 Uhr, Nachfolger für die beiden Zurückgetretenen Iyilik und Farber gefunden und auch gewählt werden können.

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