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Prozessbeginn43-jähriger aus Gronau soll Freundin getötet haben

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Am Mittwochmorgen beginnt im Landgericht Köln der Prozess gegen den Angeklagten.

Bergisch Gladbach/Köln. – Am Mittwochmorgen beginnt vor der 5. Großen Strafkammer am Kölner Landgericht die Verhandlung gegen Ladislaw O. (Name geändert).

Dem 43-Jährigen wird vorgeworfen mit seiner Lebensgefährtin eine verbale und körperliche Auseinandersetzung gehabt zu haben, in deren Verlauf die Lebensgefährtin tödlich verletzt worden war.

Die Polizei hatte die Leiche der 31-Jährigen am 23. Januar 2016, einem Samstag, tot in einer Wohnung in der Lutonstraße in Gronau aufgefunden.

Streit dauerte die ganze Nacht an

„Am Samstag gegen 1.15 Uhr bin ich zum ersten Mal wachgeworden. Ich konnte nicht mehr schlafen. Stündlich brauste der laute Streit immer wieder auf. Das ging so bis 7.35 Uhr“, sagte ein Bewohner des Hauses, in dem die Tat geschah zwei Tage nach dem Leichenfund. Dann sei der Streit plötzlich beendet gewesen.

Nur den Fernseher habe man bis 10.15 Uhr gehört. Rund zwei Stunden später fühlte sich ein Anwohner aus einem Nebenhaus durch grelles Blaulicht gestört.

„Ich ging zum Fenster, habe hinausgeschaut und sah Polizei und Rettungswagen“, sagt der Rentner. Vermutlich lag das Opfer da schon seit mehreren Stunden tot in der Wohnung des 42-Jährigen.

Seit Februar 2015 sollen der Verdächtige und sein mutmaßliches Opfer in der kleinen Einzimmerwohnung gelebt haben. Dies sagten Nachbarn nach der Tat übereinstimmend aus.

Immer wieder sahen sie die Frau mit ihrem Lebensgefährten aus der Wohnung kommen. Offiziell gemeldet war die 31-Jährige dort jedoch nie.

„Wir haben einen Hinweis bekommen, dass sich die Frau illegal in der Wohnung aufhalte. Das haben wir vor wenigen Tagen überprüft. Der gesamte Bericht steht noch aus“, sagt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink im Januar dieser Zeitung. Sie bestätigt, dass nur der Angeklagte am Tatort gemeldet war.

Schwestern des Opfers alarmierten die Polizei

Nach Informationen eines Hausbewohners, der nicht namentlich genannt werden will, seien immer wieder Luxuskarossen vor dem Haus vorgefahren. Männer seien ausgestiegen und hätten dann die Wohnung aufgesucht in der die tote Frau später gefunden wurde.

Noch am Sonntagmorgen, einen Tag nach der Tat, hätte ein dunkelhaariger Mann im Haus nach der Frau gesucht. „Er hat bei mehreren Wohnungen geklingelt und nach der Frau gefragt“, sagte der Hausbewohner.

Die Polizei war von der Schwester des Opfers alarmiert worden. Sie hatte kurz zuvor offenbar einen Anruf des 42-Jährigen bekommen, in dessen Verlauf er die Tat geschildert haben soll.

Der Angeklagte wurde  noch in der Wohnung von den Polizeibeamten festgenommen werden. Er sollte angeblich seinen Hauptwohnsitz in Köln haben, sei jedoch häufig in der Wohnung seiner Lebensgefährtin gesehen worden. Auf dem Klingelknopf im Eingangsbereich des Mehrfamilienhauses in einer Sackgasse in Gronau stand jedenfalls sein Name. Seit Januar sitzt der 43-Jährige in Untersuchungshaft.

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