Bergisch Gladbach – Während im „Playa De Bensberg“, dem im ehemaligen Bistro am Schloss noch die letzten Spuren des vergangenen Fußballabends beseitigt werden, herrscht entlang der Schlossstraße bereits reges Treiben. Seit den frühen Morgenstunden haben die Händler und Vereine wiederholten Regenschauern trotzend ihre Stände aufgebaut und sich auf den erwarteten Ansturm der Besucher vorbereitet.

Neue Rekordbeteiligung mit 150 Ständen

Der Interessengemeinschaft Bensberger Handel (IBH) hatte zum Schlossstadtfest in die City eingeladen und konnte mit 150 Ständen in diesem Jahr eine neue Rekordbeteiligung vermelden. Während ein Leierkastenmann die Fußgängerzone beinahe stilecht mit Musik von Robby Williams beschallt, sind die Mitglieder vom Lions Club Schloss Bensberg ausgeschwärmt und bieten Lose für ihre Tombola an.

Seit über 15 Jahren beteiligt sich der Club mit einem eigenen Pavillon am Schlossfest und Dank großzügiger Spenden dürfen sich die Gewinner auch in diesem Jahr über attraktive Preis freuen. „Ein Los kostet einen Euro und jedes zweite Los gewinnt etwas“, verrät Anita Rick-Blunck. Wer nicht zu den glücklichen Gewinnern zählt, geht trotzdem nicht leer aus.„Der Erlös aus unserer Tombola geht an den Kinderschutzbund. Jeder hat mit dem Kauf von Losen also etwas Gutes getan“, verspricht sie.

Während einige Passanten noch ihren Wochenendeinkäufen nachgehen, müssen sich Betreiber verschiedener Spezialitätenstände nicht über mangelndes Interesse beklagen. Thüringer Spezialitäten, frisch gebackenes Brot, ungarische Langos, Flammlachs oder Paella – die Auswahl an kulinarischen Köstlichkeiten ist groß.

Bensberger Karnevalsvereine präsentierten sich auf der Naturbühne

Bensberger Karnevalsvereine beteiligen sich mit frisch gebackenen Waffeln und dem Verkauf von Getränken nicht nur mit eigenen Ständen am Fest, sondern präsentieren sich auch auf der Naturbühne, wo die jungen Tänzerinnen der Tanzschulen Tanzwerk aus Bensberg und 7 – 8 Dance aus Köln ihren mit viel Applaus der Zuschauer belohnten Auftritt beendet haben.

Mit 15 Fahrzeugen vom Noteinsatzfahrzeug bis zur großen Drehleiter ist die Feuerwehr präsent und stellt sich den Fragen der neugierigen Besucher. „Neben Vorführungen wie der Bergung einer eingeklemmten Person oder dem Ablauf eines Einsatzes nach einem Wohnhausbrandes, können die Besucher alle Fahrzeuge besichtigen“, erläutert der Bensberger Gruppenführer Peter Henn. „Höhepunkt wird die feierliche Segnung neu angeschaffter Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeuge werden.“

Während sich die Festmeile zunehmend mit Besuchern füllt und sich der Wettergott überwiegend gnädig zeigt, stehen viele Besucher auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz vor den Toren Bensbergs im Stau. Für erfahrene Besucher, die auf öffentliche Verkehrsmittel gesetzt haben, eine gute Gelegenheit, eine ganz neu eingerichtete Buslinie kennenzulernen.

Der „Bensberger Stadthüpfer“ mit der Linien-Nummer 457 soll ab Herbst die Abschnitte Milchborntal und Reginharstr./Kaule mit der Schlossstraße verbinden.

Kostenlose Fahrten für Interessierte

Anlässlich des Schlossfestes dürfen Interessierte an diesem Wochenende kostenlos mitfahren, eine Gelegenheit, die sich Edith Kremer nicht entgehen lässt. „Ich habe in der Zeitung davon gelesen und bin gespannt, Bensberg mal von einer anderen Seite kennenzulernen“, verrät die 82-jährige Frankenforsterin.

Vor einigen Jahren habe sie ihr Auto abgeschafft und setzt seither komplett auf öffentliche Verkehrsmittel, berichtet sie, während Busfahrer Waldemar Voth den kleinen Rollstuhl-tauglichen Bus mit seinen 17 Sitzplätzen und zusätzlichen 17 Stehplätzen routiniert durch das Wohngebiet Kaule lenkt. Nicht die endgültige Route, wie er betont, denn aufgrund der verschiedenen Straßensperrungen wegen dem Schlossfest sei sie am Wochenende nicht befahrbar.

Nach 15 Minuten ist die kleine Schnupper-Rundfahrt beendet und Busfahrer Voth schenkt seiner ersten Mitfahrerin des Tages zum Abschied eine Tragetasche mit dem Logo seines Busunternehmens.

Die recht dürftige Resonanz am Anfang sei zu erwarten gewesen, verrät Voth, während er sich an der Haltestelle am Bensberger Busbahnhof auf die nächste Tour vorbereitet. „Ich denke, im Verlauf des Wochenendes wird sich das noch deutlich ändern.“