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SchuleNeubau für Montessori-Schule – so will die Stadt die Fördermittel investieren

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Trotz bunter Farben: Der Bau der Montessori-Schule ist in einem schlechten Zustand und energietechnisch völlig veraltet.

Trotz bunter Farben: Der Bau der Montessori-Schule ist in einem schlechten Zustand und energietechnisch völlig veraltet.

Bergisch Gladbach – Zehn Millionen Euro erhält die Stadt aus dem Förderprogramm des Landes „Gute Schule“.

Mit dem Geld, das in die Stadtkasse fließt, will die Stadt – vorbehaltlich der politischen Zustimmung – nicht viele kleine Sanierungsmaßnahmen finanzieren, sondern neben der Renovierung der Sporthalle Feldstraße noch zwei weitere Großprojekte stemmen: Das marode Gebäude der Gemeinschaftsgrundschule Bensberg soll abgerissen und neu errichtet werden, und das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium (DBG) soll endlich die langersehnte Doppelturnhalle bekommen.

„Es sind Objekte, für die ohne das Förderprogramm kein Geld da wäre“, sagt Marion Linnenbrink, Sprecherin der Stadt. Die Verteilung der Mittel nach dem Gießkannenprinzip an alle Schulen wird im Rathaus als Flickschusterei eingestuft und nicht präferiert. Die Vorschläge werden den Fraktionen im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr am 15. Februar vorgelegt.

Nach einer ersten noch groben Kostenschätzung könnte der Neubau der Montessorischule an der Karl-Philipp-Straße etwa 4,7 Millionen Euro kosten. Eine Sanierung des Hauses, das in den 70er-Jahren errichtet wurden, wird hingegen mit rund 3,1 Millionen Euro veranschlagt, hätte aber den Nachteil, dass die Schule baulich nicht auf den aktuellen schulpädagogischen Bedarf ausgebaut werden könnte.

„Wir platzen hier aus allen Nähten“, sagt Schulleiterin Karin Cass mit Blick auf die Anmeldezahlen. Bisher gehen hier 143 Kinder zur Schule, im Sommer werden es 173 sein. Dazu benötigt die Einrichtung, in der ausnahmslos alle Mädchen und Jungen am Ganztag teilnehmen, zusätzlich viele Räume am Nachmittag. Und diese Räume weisen erhebliche bauliche Mängel auf.

Die technischen Anlagen sind veraltet, die Fenster haben teilweise blinde Scheiben, klemmen oder lassen sich gar nicht mehr öffnen, energetisch ist das Gebäude in einem anderen Zeitalter stecken geblieben. Schon aus Gründen der Energieeinsparung sei ein Neubau einem sanierten Altbau vorzuziehen, argumentiert die Verwaltung. Die Betriebskosten könnten entscheidend gesenkt werden.

Während der Bauzeit der neuen Schule könnten die Grundschulklassen in das Containerdorf an der Saaler Mühle ausgelagert werden. Hier werden zurzeit die Schüler des Otto-Hahn-Schulzentrums unterrichtet. Etwa in zwei Jahren sollen sie in ihr renoviertes Schulzentrum zurückkehren. Dann wären die Container frei.

Am DBG wartet man schon lange auf eine neue Turnhalle. Hier müssen einige Klassen zeitweise auf den Sportunterricht verzichten, da für die knapp 900 Schüler nur zwei Sporthallen zur Verfügung stehen und die Gymnastikhalle im Untergeschoss nach mehreren Wassereinbrüchen vor einigen Jahren nur provisorisch hergerichtet werden konnte.

3,2 Millionen Euro lautet die erste Kostenschätzung der Verwaltung. Als Baugrund steht ein 20000 Quadratmeter großes Areal an der Schule zur Verfügung, das sich im Besitz der Stadt befindet.

Die Planung wird nun zur politischen Beratung vorgelegt, entscheiden soll der Rat am 21. März.

Das Förderprogramm

„Gute Schule 2020“ ist ein Förderprogramm des Landes NRW zur Sanierung, Modernisierung und zum Ausbau der kommunalen Schulinfrastruktur. Es stellt den Kommunen, Kreisen und Landschaftsverbänden insgesamt zwei Milliarden Euro in Form von tilgungs- und zinsfreien Krediten zur Verfügung.

Bergisch Gladbach erhält aus diesem Fördertopf in den nächsten vier Jahren insgesamt knapp zehn Millionen Euro. Landesweit sollen mit dem Geld aus „Gute Schule 2020“ Gebäude saniert und modernisiert, die Digitalisierung verbessert oder Grundstücke für schulische Investitionsvorhaben erworben werden können. (spe)

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