Abo

SportstättenZukunft des Fußballplatzes in Katterbach in ungewiss

Lesezeit 3 Minuten

Bergisch Gladbach – Die Leichtbauzelte für Flüchtlinge sind noch längst nicht abgebaut auf dem Sportplatz in Katterbach. Trotzdem läuft hinter den Kulissen schon die Diskussion, was mit der Sportstätte geschehen soll, wenn sie nicht mehr als Standort der Unterkunft gebraucht wird. Ob dann auf dem Ascheplatz wieder Sport getrieben wird ist ungewiss. Stattdessen könnte hier ebenso gut etwas ganz Neues entstehen. Davon geht jedenfalls Rainer Adolphs aus. Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes beruft sich dabei auf eine Mitteilung von Volker Weyrich, Leiter des Sportamtes. Demnach sei eine Sanierung des Platzes aufgrund hoher Kosten unrentabel, heißt es in einer E-Mail vom 13. April. Durch die Aufbauten der Zelte und Container sei der Untergrund stark beschädigt. Die Drainage müsse repariert werden. Zudem sei eine Rückkehr der Fußballer von Inter 96 als Nutzer nicht zu erwarten, da die Fusion mit der Fußballabteilung von Blau-Weiß Hand bevorstehe.

Grundschule wäre bei Wegfall betroffen

Außer Acht lässt Weyrich in seiner Situationsbeschreibung aber, dass die Gemeinschaftsgrundschule Katterbach von einem Wegfall der Sportstätte betroffen wäre: Im Schulsport findet hier Leichtathletik-Training statt. Die Offene Ganztagsschule nutzt den Platz für nachmittägliche Aktivitäten. Zudem wird immer in der zweiten Jahreshälfte ein Schulsportfest veranstaltet.

„Für die Sportfläche in Katterbach gibt es keine konkreten Pläne“, stellt Stadtsprecherin Marion Linnenbrink auf Nachfrage klar. Sie bestätigt aber, dass der Platz saniert werden müsste. Gegebenenfalls müsse gemeinsam mit der Politik überlegt werden, wie die Fläche weiter genutzt werde. Dafür gebe es einen Sportflächenbedarfsplan. Da aber niemand die Flüchtlingszahlen der nächsten Zeit kenne und damit unklar sei, wann der Platz geräumt werden könne, könne diese Diskussion über die Sportplatzversorgung aktuell noch nicht geführt werden.

Doch gerade für den Nord-Westen des Stadtgebiets sieht der Stadtsportverband dringenden Handlungsbedarf. Adolphs fordert: „Die Stadt muss endlich entscheiden, was mit den drei Tennenplätzen passieren soll.“ Welcher der drei Ascheplätze in Hand, Paffrath oder Katterbach bleibt? Welcher wird mit Kunstrasen ausgestattet? Die betroffenen Fußballvereine – gemeint sind Blau-Weiß Hand, Inter 96 und Gencler Birligi – bräuchten Planungssicherheit, meint Adolphs.

300 000 Euro für Großprojekt

Alle drei wollen nämlich unbedingt einen Kunstrasenplatz, um konkurrenzfähig zu bleiben. Für einen Umbau brauchen sie aber das Okay von der Stadt als Eigentümerin. Die Fußballabteilung von Blau-Weiß Hand – ab der neuen Saison gestärkt durch die Verschmelzung mit Inter 96 – sammelt schon Geld für das 300 000 Euro teure Großprojekt. „Es ist also höchste Zeit, dass die Stadtverwaltung entscheidet, wo das Projekt umgesetzt werden kann“, mahnt Adolphs. Er gehe davon aus, dass Katterbach aus dem Rennen sei. Infrage kämen also die Anlagen in Hand an der Sankt-Konrad-Straße und in Paffrath an der Integrierten Gesamtschule.

Der deutsch-türkische Verein Gencler Birligi hat inzwischen entschieden, das er in jedem Fall den Trainingsplatz an der IGP behalten und dort in Kunstrasen investieren will. „Das ist seit 1988 unser Stammplatz“, sagt Vorsitzender Hassan Özmen. Erst vor fünf Jahren habe sein Verein – 60 Mitglieder, zwei Seniorenmannschaften – dort ein Vereinsheim gebaut. Ein Umzug komme schon allein deshalb nicht in Frage.

KStA abonnieren