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Usutu-VirusVogelseuche bedroht Amseln in Bergisch Gladbach

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Die Amseln werden durch einen Virus bedroht.

Die Amseln werden durch einen Virus bedroht.

Bergisch Gladbach – Es scheint, als sei der Usutu-Virus im Kreisgebiet eingetroffen. Es handelt sich dabei um eine Vogelseuche, die vor allem für das sogenannte „Amselsterben“ verantwortlich gemacht wird.

Die durch Stechmücken übertragene Epidemie hat 2016 am Niederrhein massiv die Amselbestände dezimiert. Andere Vögel sind selten betroffen: Von 86 positiv getesteten Tieren aus 19 Arten waren 72 Amseln.

Gestern teilte Leser Walter Dörich aus Katterbach mit, dass die markanten Gartenvögel seit drei Tagen wie vom Erdboden verschluckt seien, nachdem beim Nachbarn am Montag noch zwei offenbar sehr kranke erwachsene Tiere im Garten gehockt hatten. Bisher hätten sich an seiner Vogeltränke täglich bis zu sieben Altvögel aufgehalten, nun seien im ganzen Stadtteil keine mehr zu sichten. Stattdessen fand er einen toten, äußerlich unverletzten Vogel auf dem Gehweg in Schildgen.

Der Naturschutzverein Nabu hat eine eigene Seite im Internet eingerichtet, wo Vogelfreunde Fälle von toten Amseln, die an unklarer Ursache verendet sind, melden sollen.

Der Verein will die Ausbreitung der Seuche beobachten, die 2010 erstmals in Deutschland auftrat und in den beiden Folgejahren zum ersten Massensterben von Amseln am Oberrhein führte.

2016 folgte die zweite Welle und für 2017 erwartet der Nabu die weitere Ausbreitung des Virus, der eine Hirnhautentzündung auslöst. Örtlich können die Amselbestände bis auf Null reduziert werden. Sie erholen sich langsam wieder durch Besiedlung aus Nachbarregionen, aber auf niedrigerem Niveau. (gf)

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