GlosseMein Stil für den Asi-Tag

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Rhein-Berg – Das Elterndasein ist ja generell nicht ohne. Die Anforderungen sind vielfältig, und man freut sich doch ein klein wenig, wenn man mit dem ersten Sprössling auf die Zielgerade einbiegt und das Ende der Schulzeit am Horizont aufschimmert. Vom Schultütenbasteln über Grundschul-Ausflüge bis hin zu Lehrerbriefen wegen nicht erstellter Hausaufgaben und Tränen wegen schlechter Noten: Der Anteil an der Schullaufbahn als Mutter ist nicht eben gering.

Vor den Silberstreif am Horizont hat das Schicksal allerdings einige harte Prüfungen gestellt, denn die Übergangsrituale angehender Schulabgänger lassen das elterliche Nervensystem auch nicht ungeschoren. Das beginnt mit den Vorfi-Partys, die bei den Teilnehmern des Abi-Jahrgangs für chronische Geldknappheit sorgen. Dann wären da diverse Abi-Arbeitskreise, die in wilder Hast irgendetwas für die große Sause nach der Zeugnisausgabe vorbereiten und sich als äußerst ressourcenintensiv herausstellen (Stichwort: elterlicher Fahrdienst). Getoppt nur noch von: der Mottowoche.

Die beginnt mit der Ankündigung, die junge Dame müsse mal den mütterlichen Kleiderschrank durchforsten – für den „Asi-Tag“. Der Beutezug geht im Bad weiter, nun sind auch noch die Lieblingsohrringe den Weg alles Brauchbaren gegangen. Der geknickte Elternteil erwägt in stiller Stunde, einen Stilberater zu Rate zu ziehen oder Abschied vom Leo-Look zu nehmen. So wie von der Knutschkugel mit Schiebedach. Dank herzallerliebstem Augenaufschlag von vier Mädels wurde das putzige Auto Star des Wochenhöhepunkts Autokorso.

Wie gut, dass endlich Osterferien sind – zwei Wochen Atempause, jetzt muss gepaukt werden. Der Silberstreif Schulabschluss ist ein wenig breiter geworden, aber wer weiß? Der Abi-Streich ist bestimmt auch nicht ohne.

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