HundesteuervergleichBergische Hunde machen ihre Halter nicht arm

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Zwei Hunde sind ein teurer Spaß: In allen Südkreis-Kommunen steigt die Steuer pro Hund bei zunehmender Anzahl.

Zwei Hunde sind ein teurer Spaß: In allen Südkreis-Kommunen steigt die Steuer pro Hund bei zunehmender Anzahl.

Rhein-Berg – Bloß nicht auffallen: Anders als beispielsweise die außergewöhnlich hohe Grundsteuer B in Overath sind die Hundesteuer-Sätze der rheinisch-bergischen Kommunen im Landesvergleich weder besonders hoch noch besonders niedrig.

Das ergibt sich aus einer aktuellen Auflistung des NRW-Landesverbands des Bundes der Steuerzahler (BdSt) und Recherchen dieser Redaktion.

Gemeinden außerhalb Rhein-Berg viel teurer

Am teuersten ist danach im Südkreis die Ein-Hund-Haltung in Kürten: Hier werden 108 Euro Steuern pro Jahr fällig, während der Gladbacher Hundebesitzer genau 100 Euro, der Overather 96, der Odenthaler 84 und der Rösrather sogar nur 75 Euro zahlt.

Andere Stadt- und Gemeindekämmerer greifen da laut BdSt weitaus beherzter zu: Hagen nimmt 180 Euro, Bonn 162 und Wuppertal 160 Euro. Am anderen Ende der Skala stehen in der Steuerzahlerbund-Liste klingende Namen wie Verl (24,60 Euro), Harsewinkel (31) oder Espelkamp (42).

Insgesamt listet der BdSt die Steuersätze von 205 der 396 Kommunen in NRW auf, darunter die von Bergisch Gladbach, Overath und Rösrath, nicht aber die von Kürten und Odenthal. Deren Sätze können aber im Internet-Angebot der jeweiligen Gemeinde nachgelesen werden.

In allen Südkreis-Kommunen steigen die Steuersätze pro Hund bei zunehmender Anzahl. Hier ist Overath besonders teuer: Wer sich zwei Hunde leistet, zahlt für jeden 132 Euro statt 96, bei drei oder mehr Vierbeinern sind es sogar 168 Euro pro Nase.

Bemerkenswerte Preisunterschiede gibt es im Land und auch im Kreis in der Kategorie Kampfhunde/gefährliche Hunde. Hier listet der Steuerzahlerbund die Tarife für Tiere auf, die keine Ermäßigung bekommen, deren Halter also keinen Verhaltensnachweis für den vierbeinigen Freund vorgelegt haben.

Spitzensatz in Minden, Odenthal hält sich zurück

Den Spitzensatz in NRW erhebt Minden mit 800 Euro pro Jahr, während die Räte von Verl und Hückelhoven ein Herz für Bullterrier, Mastinos und Rottweiler zeigen und nur 24,60 beziehungsweise 48 Euro fordern. Die rheinisch-bergischen Kämmerer greifen ein vergleichsweise größeres Stück vom (Hunde-)Kuchen ab: Bergisch Gladbach nimmt 672 Euro, Kürten 860, Overath 684 und Rösrath 700 Euro.

Lediglich Odenthal hält sich mit 302 Euro vergleichsweise zurück – sicher auch im Sinne des BdSt, der mahnt, die Kampfhundesteuer nicht in eine solche Höhe zu treiben, dass ihr eine „erdrosselnde Wirkung“ zukomme.

Mit einer weiteren Forderung kann der Steuerzahler-Bund vermutlich weder in Rhein-Berg noch anderswo bei Kämmerern einen Blumentopf gewinnen: „Steuersystematisch gehört die Hundesteuer zu den Bagatellsteuern. Der Bund der Steuerzahler hält Bagatellsteuern in einem zeitgemäßen Steuersystem für überholt und fordert die Abschaffung, denn der Ertrag steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.“

Die Gegenposition bringt der Volksmund so auf den Punkt: „Kleinvieh macht auch Mist.“

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