Kürten-SpitzeNur ein Grundstückseigentümer verhindert den Radweg

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Es ist eng auf der Landstraße Richtung Spitze.

Es ist eng auf der Landstraße Richtung Spitze.

Kürten – Seit Jahren warten Kürten und Bergisch Gladbach auf den Bau eines Rad- und Gehwegs zwischen Herkenrath und Spitze. Das Warten ist noch nicht zu Ende: „Wir müssen leider ein dickes Fragezeichen hinter diese Baumaßnahme setzen“, erklärt Martin Rölen von der Pressestelle der Gladbacher Stadtverwaltung.

Die Zustimmung eines einzigen Grundstückseigentümers fehle, alle übrigen Eigentümer hätten zugestimmt, einige Quadratmeter Fläche abzutreten. Durchblicken lässt der Sprecher, dass ein dauerhaftes Nein die Umsetzung möglicherweise gefährden könnte. Sofern es kurzfristig eine Einigung mit dem Eigentümer gebe, wäre ein Baubeginn im Jahr 2018 vorstellbar.

Hohes Gefährdungspotenzial

Ein schnelleres Vorgehen sei nicht möglich, so fehle noch ein landschaftspflegerischer Begleitplan. In diesem Dokument werden die erforderlichen Eingriffe in die Natur beschrieben und Ersatzmaßnahmen aufgeführt.

Die 1,4 Kilometer zwischen Herkenrath/Einmündung Siefer Weg und Ortseingang Kürten-Spitze verlaufen auf freier Fläche zwischen den Ortslagen, die Unfallhäufigkeit gilt laut zuständigem Landesbetrieb Straßen NRW als „auffällig“, das Gefährdungspotenzial als „hoch“. Die kurvenreiche Strecke, für die durchgängig Tempo 50 gilt, wird von rund 8500 Fahrzeugen am Tag befahren (Zählung aus dem Jahr 2010).

Rund 700 000 Euro würde der Umbau kosten, der Landesbetrieb arbeitet an einem Vorentwurf für die Planungen. Die Landstraße gilt als eine der wichtigsten Verbindungstrassen von Kürten/Wipperfürth zur Autobahnauffahrt Moitzfeld. Das bei Kürten-Spitze geplante Gewerbegebiet könnte den Verkehr noch weiter erhöhen.

Ganz oben auf Prioritätenliste

Helfen bei der schnellen Umsetzung kann auch nicht die Top-Platzierung in der Prioritätenliste des Regionalrats Köln. Schon 2016 stand das Bauprojekt auf dem Spitzenplatz der von der Straßen NRW in Rhein-Berg aufgesetzten Maßnahmenliste. Erst im Dezember hat der Regionalrat Köln als zuständiges Gremium die Liste bestätigt und den Rad-/Gehweg erneut auf Platz eins gesetzt. Eine Garantie für eine Umsetzung ist dies nicht – falls es an den Rahmenbedingungen hakt.

Weitere Radwege-Projekte aus Rhein-Berg stehen ebenfalls recht weit oben auf der 2017er-Liste: auf Rang zwei der Bau eines Radwegs entlang der Landstraße 288 von Schildgen nach Leverkusen-Hummelsheim (1,1 Kilometer), auf Rang fünf der Rad-/Gehweg von der Ortsgrenze Overath durchs Sülztal nach Hoffnungsthal (1,1 Kilometer), auf sechs der Bau eines Radgehwegs entlang der Landstraße von Kürten-Spitze bis Kürten-Schanze, auf acht der Rad-/Gehweg von Overath-Bilstein bis Overath-Obersteeg, auf neun der Rad-Gehweg L136/L284 bis zur Stadtgrenze Rösrath.

Mehr als ein bis zwei Bauprojekte setzt der Landesbetrieb allerdings pro Jahr nicht um. Manches kann also dauern.

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