Kürten-SpitzePläne für Gewerbegebiet wiederbelebt

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Die Allee prägt das Landschaftsbild von Spitze. In der Nachbarschaft soll ein Gewerbegebiet entstehen. Foto: Wagner

  • Der Investor verhandelt wieder mit der Stadt Kürten
  • Es geht um das letzte Grundstück, das zur Anbindung des Gewerbegebiets fehlt

Kürten – Im Januar 2016 schien das Gewerbegebiet Spitze tot. Der Investor Dohrmann (Remscheid) war abgesprungen. Ohne Erfolg suchte die Gemeinde nach alternativen Zufahrten ins Gelände – Klappe zu, nach viereinhalb Jahren.

Doch falsch gedacht: Knapp vier Monate danach werden die Pläne wiederbelebt, vielleicht mit einem Umlegungsverfahren. „Wir haben noch Hoffnung“, sagt Kürtens Allgemeiner Vertreter Willi Hembach. Der Investor habe wieder Kontakt aufgenommen zur Gemeinde, er sei ja nie ganz weg gewesen. Und: In der übernächsten Woche wird es ein Gespräch geben, um das seit Jahren bestehende Problem des Schlüsselgrundstücks endlich zu lösen. Man spreche deswegen mit einem „wesentlichen Akteur und seinem Rechtsbeistand“. Diese Gespräche hat es zwar schon häufiger gegeben in den vergangenen Jahren, aber nun berichtet die Verwaltungsführung halbwegs optimistisch von den Beratungen.

Arbeitskreis Spitze tagt wieder

Aufhorchen lässt auch die Einberufung des Arbeitskreises Spitze. Dieser hat erst zweimal getagt, zuletzt im Jahr 2014. Seitdem war Funkstille. Vortragen wird im Gremium aus Politik und Verwaltung Thomas Merten, langjährig Dezernatsleiter der Kreisverwaltung in Bergisch Gladbach. „Herr Merten wird über die Möglichkeiten eines Umlegungsverfahrens informieren“, bestätigte Kürtens Planungsleiter Hennig Herberholz im Planungsausschuss. Am Umlegungsverfahren nehmen alle Grundstückseigentümer des Umlegungsgebietes teil, die Immobilien werden nach komplizierten Berechnungsmethoden gewichtet, verteilt und neu zugeschnitten. So könnte nach Sicht der Gemeinde der gordische Knoten gelöst werden. In der Ratssitzung am 22. Juni will die Verwaltung berichten.

Tatsächlich fehlt für das Gewerbegebiet nur das Schlüsselgrundstück – es liegt an der Bensberger Straße gegenüber der Zufahrt Jakobusstraße. Auch der Eigentümer ist zum Verkauf bereit, nur ein auf der Immobile lastendes Vorkaufsrecht behindert den Vorgang. Noch unter Bürgermeister Iwanow war die Verwaltung Forderungen entgegengekommen und hatte einen Freiraum um eine ans Gewerbegebiet grenzende Immobilie gelegt. Das Plangebiet hatte sich danach von zehn auf acht bis neun Hektar verkleinert.

Das Gewerbegebiet

Die Idee für ein Gewerbegebiet in Kürten-Spitze stammt aus dem Treffen des IHK-Wirtschaftsgremiums Kürten aus dem Oktober 2011. Fast zeitgleich hatten CDU und BfB Anträge gestellt, ein zehn Hektar großes Gewerbegebiet zu realisieren. Die Bezirksregierung hat der erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Für Spitze hat Kürten das Ökologische Gewerbegebiet Unterossenbach gestoppt.

Bedenken kommen vom Bergischen Naturschutzverein RBN, der massive Auswirkungen auf Flora und Fauna befürchtet.

Im Raum steht zudem der Antrag der CDU-Fraktion, grundsätzliche Alternativen zu einem Spitzer Gewerbegebiet vorgelegt zu bekommen. Hierüber wird die Verwaltung nach den Sommerferien berichten, sagte Herberholz.

Neben der Verwaltungsleitung um Bürgermeister Willi Heider (parteilos) gehören dem Arbeitskreis Spitze die Politiker Jochen Zähl, Frank Rausch (beide CDU), Helmut Werning (SPD), Jürgen Piltz (BfB/Freie Wähler), Dagobert Sagroda (FDP) und Klaus Aßheuer (Die Grünen) an. Als Vertreter der Bürgeragentur Kürten hatte an der Runde anfangs Stadtplaner Professor Dieter Prinz teilgenommen. Später war er ausgeladen worden, weil Politiker Bedenken hatten, ob sich der Bürgeragentur-Vertreter an die Verschwiegenheitspflicht des Arbeitskreises halten würde. Für die in diesen Wochen anstehende Fortführung des Leitbilds Kürten 2030 hatte Prinz mehrmals darauf hingewiesen, parallele Beratungen von Politik und Bürgern zu verhindern.

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