Odenthal  – Während eine kleine Gruppe nach dem gemeinsamen Frühstück gegen halb zehn zum Hochseilgarten in Eikamp aufbricht, herrscht in der Feldküche bereits reger Betrieb. „Auf dem Speiseplan steht heute Mittag Gyrospfanne“, verrät Reiner Dahl. 200 Kilogramm Fleisch, 172 Kilo Kartoffelpüree und 240 Salatgurken müssen dafür von dem neunköpfigen Küchenteam und drei Helfern für die hungrigen Kinder und Jugendlichen zubereitet werden. Eine Herausforderung für jeden Hobbykoch. Doch Reiner Dahl nimmt die Situation ziemlich gelassen: „Wie arbeiten seit vielen Jahren zusammen, und jeder kann sich auf jeden verlassen. Wir werden bis zum Mittag pünktlich fertig.“

Drei Helfer und 172 Kilo Kartoffelpüree

Die Kreisjugendfeuerwehr hat zum traditionellen Zeltlager nach Odenthal eingeladen und konnte mit mehr als 500 Teilnehmern aus dem gesamten Kreisgebiet an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen. Rund 60 Mannschaftszelte wurden aufgebaut. Nachdem der Feuerwehrnachwuchs in Odenthal im Jahr 2008 Ausrichter war, hatte sich deren Chef Sven Jansen bereiterklärt, erneut die Organisation zu übernehmen – eine logistische Herausforderung für alle Beteiligten, die sie mit Bravour meisterten. Das fünftägige Lagerleben genossen auch der Feuerwehr-Nachwuchs aus Leichlingen und Burscheid sowie die befreundeten Kameraden aus Leverkusen-Lützenkirchen.

„Auf der Suche nach einem geeigneten Lager-Ort bot sich das Gelände hinter der Grundschule in Eikamp geradezu an“, so Jansen. „Die Schule hat uns ihre Turnhalle zur Verfügung gestellt und der Theater- und Maiverein hatte gerade seine jährliche Kirmes beendet. So konnten wir das Festzelt nutzen, und hinter dem Kirmesplatz gibt es eine große Freifläche, auf der wir unser Zeltlager aufschlagen konnten, ohne die Nachbarn zu stören."

Nach der Anreise und der offiziellen Lagereröffnung am Mittwochabend standen am folgenden Tag die Kreiswettbewerbe auf dem Programm. Während der zwölfjährige Niklas aus Grimberg sein Können bei einem Staffellauf unter Beweis stellte, meisterte der 13-jährige Felix aus Eikamp einen Hürden-Parcours und das Aufrollen von Feuerwehrschläuchen problemlos. Die Ergebnisse des Wettkampfes erfahren die Kinder erst im Anschluss an die Wettkämpfe um die Leistungsspange am Samstag. Besonders freuten sie sich über eine tolle Neuerung im Programm. „Dank großzügiger Sponsoren ist es uns gelungen, in diesem Jahr ein besonderes Freizeitprogramm anbieten zu können“, so Jansen. Neben einem Erste-Hilfe-Kursus und einem Kletterausflug in den Hochseilgarten konnten sich die Jugendlichen unter anderem für einen Ausflug ins Kürtener Splash-Bad anmelden.

Während sich das große Zeltlager nach und nach leerte, herrschte in der Feldküche des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehr Hochbetrieb. Die zwei großen Küchen sind längst in Betrieb und die Bratpfannen warten auf die erste Portion Fleisch. Früher sei die Verköstigung der Teilnehmer einfacher gewesen, erinnert sich Dahl. Im Schnitt seien es immer etwa 150 Teilnehmer gewesen. Doch in den vergangenen Jahren hat sich das geändert, es seien immer mehr Kinder und Jugendliche geworden. „Mit mehr als 500 Teilnehmern sind wir personell und logistisch an die Grenzen des Machbaren gestoßen. Wir sind alle seit Jahrzehnten mit Begeisterung dabei und freuen uns jedes Jahr, mal für fünf Tage dem beruflichen Alltag entfliehen zu können. In den kommenden Jahren werden aber einige von uns in Ruhestand gehen und dann muss man sehen, wie es weiter geht“, sagt Reiner Dahl.