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Odenthaler Feuerwehrleute700 Stufen hoch in voller Montur beim Kölner Treppenlauf

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Da rauf? Es ging, sogar in einer guten Zeit von unter zehn Minuten schafften es Sven Riemann, Marc Oberliessen, Fabian Schmid, Niklas Braun (v. l.) auf dem Kölnturm.

Da rauf? Es ging, sogar in einer guten Zeit von unter zehn Minuten schafften es Sven Riemann, Marc Oberliessen, Fabian Schmid, Niklas Braun (v. l.) auf dem Kölnturm.

Wettbewerb 700 Stufen mit etwa 18 Kilogramm auf dem Rücken in weniger als zehn Minuten hochzulaufen – allein diese Zahlen nötigen Respekt ab. Wenn Marc Oberliessen dann noch erzählt, dass er und seine Kollegen der Odenthaler Feuerwehr nicht nur die circa 18 Kilogramm schwere Sauerstoffflasche samt Atemschutzmaske getragen haben, sondern auch noch in voller Feuerwehrmontur die 39 Stockwerke des Kölner Mediaparkturms hochgelaufen sind, bleibt einem die Luft weg. Kein Wunder, dass es Teams mit so klangvollen Namen wie „Halbe Lunge“ oder „Treppenjunkies“ gab, die am vierten Köln-Turm Treppenlauf teilgenommen haben. „Es gab auch Teilnehmer, die trugen die Atemschutzmaske nicht nur, die hatten sie auf und atmeten den Sauerstoff aus der Flasche“, berichtet der 39-Jährige. Das sei eigentlich ganz angenehm, weiß der Brandoberinspektor aus eigener Erfahrung. Er arbeitet bei der Berufsfeuerwehr Köln, für die er auch schon mal am Treppenlauf teilgenommen hat. Ehrenamtlich ist er auch bei der Odenthaler Feuerwehr aktiv. Und für diese hat er die Treppenlauf-Teams organisiert.

„Gerade bei schlechtem Wetter ist die Begeisterung für ein Lauftraining nach der Arbeit nicht immer die Beste gewesen“, gibt Oberliessen zu. Überhaupt sei das mit der Fitness bei den Feuerwehrleuten so eine Sache. Zwar muss jeder Aktive jedes Jahr einen Belastungstest bestehen, „aber bei vielen steigt mit zunehmendem Alter auch das Gewicht“. Eine solch enorme Belastung, wie sie der Treppenlauf darstellt, „hält nicht jeder zehn Minuten lang aus“, sagt Oberliessen. Der Puls steige schon nach fünf Stockwerken auf 180 und bleibe bis zum Ende so hoch. Er selbst, immerhin schon 39 Jahre alt, hält sich mit Joggen und anderem Sport fit.

Ursprünglich waren acht Odenthaler Feuerwehrleute im Team Treppenlauf, letztlich traten aber nur zwei Teams – jeweils zwei Mann – in Köln an. Niklas Braun (19) und Sven Riemann (19) sowie Oberliessen, der mit Fabian Schmid (20) eine Mannschaft bildete, machten sich auf den Weg im 148 Meter hohen Turm. „Für Untrainierte ist das nichts“, stellt Oberliessen fest.

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Damit seine Teams die Herausforderung gut meistern konnten, wurde seit März wöchentlich trainiert. Neben Jogging und vielen Kniebeugen für Kraft in den Beinen stand auch die Teilnahme am Altstadtlauf auf dem Programm, außerdem eine Art Probe-Treppensteigen im Kölner Axa-Hochhaus. Das Hochhaus direkt am Rhein ist dem Turm im Mediapark relativ ähnlich, es hat 42 Etagen und ist 147 Meter hoch. „Die Bewohner dort kennen das schon, dass Feuerwehrleute in ihrem Treppenhaus unterwegs sind. Man trifft sich auf dem Weg wieder runter im Fahrstuhl“, berichtet Oberliessen. Meist reagierten die Hochhausbewohner nur mit der Frage: „Na, auch im Training für den Treppenlauf?“

Die Teams aus Odenthal schnitten beim Treppenlauf, an dem fast 300 Läufer teilnahmen, gut ab. Beide blieben unter zehn Minuten und belegten den elften und den 17. Platz von 37 Startern in ihrer Kategorie. Ansporn genug für die Odenthaler, es im nächsten Jahr erneut zu versuchen.

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