„Endlich wieder raus“So erlebte eine Overather Familie zwei Wochen Quarantäne

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familie RB Corona

Christiane und Norbert Peters haben mit ihren Töchtern Fabienne (M.) und Mia die Virusinfektion überstanden.

  • Zwei Wochen war Familie Peters in ihrem Haus in Overath-Steinenbrück in Quarantäne. Nach dem Ski-Urlaub wurde Vater Norbert positiv getestet.
  • Die Atemwegserkrankung Covid-19 haben alle Familienmitglieder wie eine fiebrige Erkältung erlebt.
  • Tochter Fabienne traf es gleich doppelt.

Overath – Ab heute sind sie wieder frei, gesund und wohlauf. Norbert Peters und seine Familie haben die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus mit einem leichten Krankheitsverlauf gut überstanden. Zwei Wochen waren die Eltern und ihre zwei Töchter in ihrem Haus in Overath-Steinenbrück in Quarantäne. „Das war keine einfache Zeit. Wir können es alle nicht erwarten, endlich rauszukommen“, beschreibt Peters die Gefühle.

Zwar ist der Aufenthalt draußen nur eingeschränkt möglich, aber endlich das Wohnhaus verlassen zu dürfen, sei eine Befreiung. „Ich freue mich darauf, allein einkaufen gehen zu können. Ganz in Ruhe“, erzählt Christiane Peters. Am Wohnhaus der Familie ist eine große Wiese. Dort würden die Töchter Fabienne (12) und Mia (9) wohl erstmal ausgiebig spielen. Außerdem freue sich die Zwölfjährige endlich in den Reitstall zu ihrem Pferd zu kommen. „Und ich werde sicher zu meiner Firma nach Untereschbach fahren“, schildert Norbert Peters seine Pläne. Dort ist der Standort seiner Spedition, die er zusammen mit Michael Zander führt.

Covid-19 als fiebrige Erkältung

Die Atemwegserkrankung Covid-19 haben alle in der Familie Peters wie eine fiebrige Erkältung erlebt. „Ich hatte zwei Tage Fieber und fühlte mich eine Woche sehr schlapp. Danach ging es mir wieder gut“, erzählt der 44-jährige Unternehmer. Bei seiner Frau und den Kindern sei der Verlauf noch milder gewesen. „Husten, Schnupfen, etwas erhöhte Temperatur und dann waren wir wieder fit“, erzählt die 41-jährige Bürokauffrau, die in der Spedition mitarbeitet.

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Und dann folgte für die Familie die wirkliche Herausforderung: die Zeit der Quarantäne. „Irgendwie mussten wir die Tage rumkriegen. Da wird man reizbar, es zerrt an den Nerven“, schildert Norbert Peters. „Da fließen auch schon mal Tränen.“ Von Angehörigen sind sie an der Haustür mit Lebensmitteln versorgt worden, die Nachbarn grüßten sie nur von der Terrassentür aus und für die Kinder endete die Bewegungsfreiheit im Garten, wo auch ihre Kaninchen auf Futter warten.

Positiver Test nach Ski-Urlaub

Christiane Peters hat die Mädchen bei den Hausaufgaben betreut und mit ihnen gelernt. Doppelt betroffen von Quarantänezeit war Fabienne Peters. Sie besucht die Johannes-Gutenberg-Realschule in Bergisch Gladbach-Bensberg. Wegen eines Verdachtsfalles von Corona sind die Schüler dort schon Anfang März in Quarantäne nach Hause geschickt worden. Dann kam ihr Vater am 13. März aus seinem Skiurlaub in Österreich. Nachdem sein Test auf Covid-19 ein paar Tage später ein positives Ergebnis zeigte, verlängerte sich für die zwölfjährige Schülerin die Zeit daheim um weitere zwei Wochen.

Nur Fernsehen, lesen, lernen und chillen füllt den Tag auf die Dauer nicht aus. „Wir haben aufwendig gebastelt, zum Beispiel mit Holz. Dabei waren die Kinder mal richtig aktiv“, erzählt Christiane Peters. Die Deko für Ostern sei schon fertig. Es wurde jeden Tag zu viert in der Küche das Essen gekocht und oft gebacken. „Wir haben schöne Dinge gemacht, für die wir sonst zu wenig Zeit haben oder nicht alle vier zusammen sein können.“

Quarantänezeit wird zur Homeoffice-Zeit

Ein Homeoffice hat sich Norbert Peters in der Quarantänezeit zu Hause eingerichtet. Er muss sich um den Betrieb, mit immerhin 24 Beschäftigten, kümmern. Auch als Vermieter von Gewerbehallen in Untereschbach ist er gefordert. „Ich habe unter anderem an ein Nagelstudio vermietet. Es musste vorübergehend schließen und die Inhaber bitten mich um Mietnachlass, weil die Einnahmen fehlen“, sagt er. „Ich werde ihnen helfen, keine Frage. In diesen Zeiten müssen wir zusammenhalten.“

Zum Ende unseres Gesprächs hat er als Vorsitzender der Steinenbrücker Schiffermädchen eine besondere Bitte: „Ich möchte gerne auf diesem Weg alle meine aktiven Tänzer und Tänzerinnen grüßen, da wir auch zurzeit nicht trainieren dürfen.“

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