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„Lass die Sau raus“Komödie im Overather Theater

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Auf Krawall gebürstet sind die Damen in der Komödie „Lass die Sau raus“. Sie verweigern den Fleischkonsum.

Auf Krawall gebürstet sind die Damen in der Komödie „Lass die Sau raus“. Sie verweigern den Fleischkonsum.

Overath – Der Titel „Lass die Sau raus“ lädt geradezu ein zu Wortspielen. Und tatsächlich hatte der Theaterverein Marialinden „Schwein“ bei der Wahl der Komödie in drei Akten von Andreas Wening. Das bewiesen die umjubelten Aufführungen am Samstag und Sonntag.

Vorstandsmitglied Jörg Tillmann: „Wir haben während 15 Wochen insgesamt 34-mal je zwei Stunden geprobt und dabei 90 Akte gespielt.“ Die Gäste, darunter am Sonntag auch Wolfgang Bosbach, amüsierten sich jedenfalls „saumäßig“. Das Stück passte bestens auf die kleine, von Marcus Frings einfallsreich gestaltete Bühne, und Regisseurin Iris Hachenberg hatte eine geradezu ideale Besetzung gefunden.

Das Stück lebt von köstlichen Verwechslungen, Verwicklungen und etwas Pikanterie. Karin Heppner (Anne Mödder) reicht es. Immer neue Schreckensmeldungen zu Skandalfunden in Nahrungsmitteln – „das Pferd gehört auf die Koppel und nicht in die Lasagne“ – lassen sie und die Nachbarinnen Selma (Silke Brüninghaus) sowie die mondäne Lotte (Hanna Hellmann) aktiv werden.

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Mit Flugblättern rufen sie zum Boykott regionaler Wurst- und Fleischtheken auf und verkünden den eigenen Familien, dass nur noch Vegetarisches auf den Tisch komme. Doch die Begeisterung hält sich in Grenzen, insbesondere bei Karins Ehemann Norbert (der neu gewählte Vorsitzende Michael Sturmberg) und Sohn Mirco (Debütant Robert Steinforth, er wurde am Sonntag volljährig und konnte sich über ein Ständchen freuen).

Alle Vorstellungen ausverkauft

Und das ist erst der Anfang. Da spielt der „ermordete“ Riesenrammler von Georg (Stefan Tillmann) eine Rolle. Man glaubt, der Tote sei Opa Erwin (Wilhelm Zinzius). Norbert holt sich die fette Sau „Anita“ ins Haus, Familie und Nachbarn glauben allerdings, es sei eine Geliebte. Metzger Hannes (Simon Zinzius), dessen Betäubungspistole gleich zwei Akteure schachmatt setzt, ärgert sich über das ganze Vegetariergerede. Und Psychologin Amaryl (Andrea Altenrath) findet den totgeglaubten Opa Erwin, der kontert: „Ich sterbe, wenn es mir passt.“ Am Ende ihrer Kunst attestiert sie „ein maskulines Irrenhaus“.

Am Ende wird vegetarische Kost vom Tisch verbannt, und die dafür vorgesehenen Paare finden sich. Alle weiteren Vorstellungen ausverkauft.

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