CampingplatzAuf dem Hasenberg bei Overath sollen 100 Freizeitdomizile entstehen

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Zukunft_Hasenberg

So schick könnte der frühere Campingplatz Hasenberg künftig aussehen. Theo Nölle und seine Mitstreiter planen dort Wochenendhäuser; nachdem der Rat Ferienhäuser an der Stelle abgelehnt hatte.

Overath – Hochwertig und schick soll er werden, der Hasenberg: Der ehemalige Campingplatz Hasenberg auf den Höhen von Marialinden wird nach dem Willen seiner Eigentümer völlig neu gestaltet.  Bei einem Ortstermin des Overather Planungsausschusses vor einem Monat hatte sich der Platz als ein einziger großer Trümmerhaufen präsentiert. Statt traditioneller Bier-und-Bratwurst-Idylle sollen auf den 250 Camper-Parzellen der Vergangenheit  80 bis 100 Wochenendhäuser entstehen: Zug um Zug und individuell ausgeprägt auf bis zu 300 Quadratmeter großen Parzellen.  Das Käuferpotenzial sei da, ist sich der Kölner Architekt Theo Nölle sicher, und zwar nicht nur in der engeren Region, sondern auch in Belgien und Holland.  Nölle sagt dazu mit einem Augenzwinkern: „Wenn ein Hügel da ist, sind die Holländer direkt da.“

Bau soll Ende Juni beginnen

Gegenwärtig laufen auf dem Hasenberg immer noch die Aufräumarbeiten. „Wir sind dabei, den Platz komplett zurückzubauen“, sagt Nölle. Natürlich sehe es noch aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. „Aber wenn ein Haus abgebrochen wird, liegt da auch erst einmal ein Haufen Schutt. Wir denken, dass wir bis Ende Juni den Platz zu 90 Prozent zurückgebaut haben und wollen dann mit dem Bau von Häusern begonnen.“ Vorher gehe das nicht: „Im Moment kann ich das Gelände noch keinem zeigen.“ Die hochwertigen Wochenendhäuser, die die Verwertungsgesellschaft Hasenberg entweder selbst oder mit einem Investor plant, sollen über eine  gute Wärmedämmung, Gründächer und die  Möglichkeit  für Sonnenkollektoren verfügen. Spätestens im Herbst soll das erste Musterhaus die Käufer anlocken. Die Umrisse sind klar definiert: „Die Häuser haben eine Grundfläche von maximal 50 Quadratmetern plus zehn Quadratmeter überbaute Terrasse.“ Nach oben ist bei 4,50 Metern Schluss, doch sind bei der Dachform Variationen möglich. Nölle: „Es wird sich langsam entwickeln und in Ruhe wachsen.“ 80- bis 150 000 Euro werden die Häusle-Bauer je nach Größe und Ausstattung investieren müssen.

Ganz neu sind die Wochenendhaus-Pläne indes freilich nicht: Vor vier Jahren hatte Nölle sie bereits einmal dem Planungsausschuss präsentiert. Zwischenzeitlich hatte dann ein Investor die Idee, auf dem Gebiet lieber Ferienhäuser zu bauen, doch dazu haben bekanntlich die Overather Politiker vor einem Monat „Njet“ gesagt. Warum das so gekommen ist? „Ich habe keine Ahnung, die Stadtverwaltung stand dem Plan doch eher positiv gegenüber. Wir hängen aber nicht daran, sondern sind auch mit dem jetzigen Zustand zufrieden und werden uns ganz konsequent an das geltende Baurecht halten.“

Den Campingplatz Hasenberg, zuvor ein Acker, hatten Nölle senior und sein mittlerweile verstorbener Geschäftspartner Günther Grau 1975 eingeweiht und als Zusatzverdienst zu ihrem Architekturbüro selbst betrieben. Inzwischen sind die Söhne der Gründer, Patrick Nölle und Werner Grau, in das Hasenberg-Geschäft eingestiegen. Um wie viel Geld es bei dem Umbau geht, will Nölle nicht verraten, „aber die Gelder stehen zur Verfügung. Wir haben zuerst die Mittel sichergestellt und dann mit dem Rückbau begonnen. Die Stadt muss also keine Angst haben, dass ihr irgendetwas  zufällt, was sie gar nicht will.“

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