OverathNeuer Vertrag sichert Zukunft der Burgruine Großbernsau

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Die Instandhaltung der Ruine von Burg Bernsau soll keine Kosten für die Stadt verursachen.

Die Instandhaltung der Ruine von Burg Bernsau soll keine Kosten für die Stadt verursachen.

Overath – Ende gut, alles gut: Nach monatelangem Tauziehen haben gestern Bürgermeister Jörg Weigt und der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Overath, Andreas Koschmann, einen neuen Vertrag zur Burgruine Großbernsau unterzeichnet.

Rechtzeitig vor dem Gedenkjahr 2018 soll das verfallene und zugewachsene Baudenkmal aus dem Mittelalter wieder sichtbar gemacht und damit ins Bewusstsein der Overather Bürger gerückt werden.

Die Ruine in einem kleinen Tümpel am Rande des Gewerbegebietes Hammermühle ist laut HBV das einzige nicht-kirchliche Baudenkmal aus dem Mittelalter, das Overath zu bieten hat. Früher lebten dort die Ritter von Bernsau, später verfiel das Anwesen. Die erste Erwähnung der Ritter von Bernsau jährt sich 2018 zum 800. Mal – für den HBV ein guter Anlass, sich verstärkt um das Denkmal zu kümmern.

Bei der Vertragsunterzeichnung am Dienstagvormittag im Ratssaal wurde auf beiden Seiten munter gescherzt. So fragte Sozialdemokrat Weigt scherzhaft, ob nicht der HBV mit dem von ihm unabhängig bestehenden Bergischen Geschichtsverein (BGV) Overath fusionieren wolle, und bekam von Koschmann zur Antwort: „Wenn Sie beim nächsten Mal als gemeinsamer Bürgermeister-Kandidat von CDU und FDP antreten, dann fusionieren auch die beiden Vereine.“

Beim Burgruinen-Vertrag hatte das vergleichsweise kleine Problem darin bestanden, dass zu Jahresbeginn Bürgermeister Jörg Weigt und sein Stellvertreter Bernd Sassenhof die Übereinkunft mit dem HBV bereits unterzeichnet hatten, bevor der Stadtrat darüber abstimmen konnte. Die Folge war, dass der Rat einhellig Neuverhandlungen forderte.

Die gab es dann auch, und sie hatten das Ziel, alle nur denkbaren Folgekosten für die Stadt auszuschließen. Ergebnis: Ein kleiner Fußweg von der Bushaltestelle in Richtung Aussichtspunkt wird lediglich als „wassergebundene Decke“ hergestellt, die wieder eingesät werden kann, falls der 1883 gegründete HBV einmal auf die Idee kommen sollte, sich aufzulösen. Die noch zu erstellenden Gedenktafeln baut der HBV wieder ab, wenn der Vertrag einmal gekündigt werden sollte. Und schließlich wird keine Aufsichtsplattform gebaut, sondern lediglich ein vorhandener Erdhügel mit Grauwacke hergerichtet.

Mit der Vertragsunterzeichnung haben Stadt und HBV zudem vereinbart, dass der zuerst geschlossene Vertrag keinen Bestand mehr hat. Koschmann gab das von ihm sorgfältig aufbewahrte Originalexemplar dem Bürgermeister zurück.

Bei der Gestaltung der Informationstafeln zur Burgruine will HBV-Geschichtsexperte Eberhardt Dommer übrigens mit dem Bergischen Geschichtsverein (BGV) Overath zusammenarbeiten, der der Aktion bisher sehr skeptisch gegenübergestanden hat. Und für die Gestaltung der Burgumgebung hat ein Nachfahre der alten Rittersleut’ bereits 4000 Euro Spende überwiesen.

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