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Radwegenetz in Rhein-BergKreis will Strecken ausbessern

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Anstatt Schäden zu reparieren, warnt man nur noch vor ihnen - wie hier in Höhe der Polizeiwache in Untereschbach.

Anstatt Schäden zu reparieren, warnt man nur noch vor ihnen - wie hier in Höhe der Polizeiwache in Untereschbach.

Rhein-Berg – Der Kreis will die Radwege an seinen Straßen in einen guten Zustand versetzen. Eine entsprechende Initiative ist jetzt vom Verkehrsausschuss auf den Weg gebracht worden.

Allerdings wurde in der politischen Diskussion auch klar, dass dies nicht von heute auf morgen geschehen wird: Weil es keine Zuschüsse von Bund oder Land für die Sanierung gibt und der Kreis alles selbst bezahlen muss, sollen lediglich 60000 Euro pro Jahr ausgegeben werden können. So geht man schon allein bei der „Umsetzungsdauer hoher Prioritäten“ – also bei besonders schadhaften Radwegen – von bis zu drei Jahren aus.

Zustand wird erfasst

Der Kreis will demnächst eine Fachfirma damit beauftragen, den Zustand aller Radwege an Kreisstraßen zu erfassen. Das soll 10000 Euro kosten dürfen und nicht unter die 60000 Euro Sanierungskosten pro Jahr fallen. Ab der Bauperiode 2017 könnten dann die ersten Schäden beseitigt werden. Dabei besitze die Verkehrssicherheit oberste Priorität, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung, über die der Verkehrsausschuss jetzt debattierte.

Im Auge behalten will der Kreis die Tendenz der letzten Jahre, dass immer mehr Kommunen die Radwege-Benutzungspflicht aufheben und die Radler auf der Straße fahren lassen.

Experten sind nämlich der Meinung, dass Radwege mit vielen Einmündungen (Seitenstraßen, Hofeinfahrten) eine besondere Gefahrenquelle darstellen. Die Kreisverwaltung: „Es ist davon auszugehen, dass sich die Rechtslage noch einige Zeit fortentwickeln wird und sich dadurch rechtliche Auswirkungen für die Gestaltung des Radwegenetzes in Rhein-Berg ergeben.“

Beklagenswerter Zustand

Nicht betroffen von der Initiative sind die Radwege an Landes- und Bundesstraßen. Das Kreisstraßennetz in Rhein-Berg ist 134,1 Kilometer lang und in einem vergleichsweise guten Zustand.

Bei 43,5 Kilometern des Straßennetzes handelt es sich um Bundesstraßen. Doch der mit Abstand größte Teil der Radwege im Kreisgebiet befindet sich in der Obhut des Landes, das für insgesamt 267,3 Kilometer Straßen im Kreis zuständig ist. Hier sind die Radwege oft in einem beklagenswerten Zustand wie zum Beispiel an der L 284 zwischen Untereschbach und Hoffnungsthal.

Wie in solchen Fällen inzwischen üblich, wird der Weg dann mit einem großen Warnschild „Schäden im Radweg“ versehen – und seinem weiteren Schicksal überlassen.

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