DepressionenRösrather Verein bietet Ausbildung zum Unterstützer von Erkrankten an

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Die Räume des Bündnisses gegen Depression wurden vor rund einem Jahr eröffnet.

Die Räume des Bündnisses gegen Depression wurden vor rund einem Jahr eröffnet.

Rösrath – Eine Ausbildung zum Depressionsbegleiter, die Interessierte an drei Wochenenden absolvieren können, soll ein neuartiges Hilfsangebot für Menschen mit Depression ermöglichen.

Der im Januar gegründete Verein „aktiv. seelisch. gesund.“ bietet den Lehrgang an, angesprochen sind engagierte Ehrenamtler, Betroffene oder deren Angehörige. „Das ist ein ganz neues Konzept“, sagt die Vereinsvorsitzende Gabriele van der Mehr.

Der Verein will damit eine Lücke in der Versorgung von Menschen mit Depression schließen. Es gehe um ein „niedrigschwelliges Angebot“, erklärt van der Mehr. Ein Depressionsbegleiter solle Betroffene nach einer stationären Behandlung unterstützen. Das solle dazu beitragen, die hohe Rückfallquote zu reduzieren.

Ein Depressionsbegleiter könne beim Umgang mit notwendiger Bürokratie helfen, Betroffene zum Arzt begleiten, vor allem persönlicher Ansprechpartner bei Problemen sein.

Interessierte, die an der Ausbildung zum „Depressionsbegleiter“ teilnehmen, sollen Grundsatzwissen über Depressionen und die Schwierigkeiten im Alltag vermittelt bekommen. Sie sollen lernen, wie sie mit Betroffenen reden und sie motivieren können. Auch Tipps, wenn sich eine Krise anbahnt, sollen sie nach der Ausbildung geben können.

Dazu gehört, Abstand zu negativen Gefühlen zu gewinnen, die Situation zu analysieren, Negatives nicht zu verallgemeinern. „Es kommt aus der Alltagspraxis“, sagt van der Mehr zu der Idee, „Depressionsbegleiter“ zu schulen. Sie sei aus einem realen Bedarf heraus entstanden. Erste Interessenten kommen vor allem aus dem Verein „aktiv. seelisch. gesund.“, der nach drei Monaten bereits 49 Mitglieder zählt.

Das erste Wochenendseminar ist für diesen Mai geplant, ein fester Termin steht allerdings noch nicht fest. Die weiteren Seminare sollen in etwa monatlichem Rhythmus folgen.

Kontakt: (02205) 90 80 008 oder:

info@aktiv-seelisch-gesund.de

www.aktiv-seelisch-gesund.de

Informationen und Vorträge

Der Weltgesundheitstag am Freitag, 7. April, stellt das Thema „Depression – Let’s talk“ in den Mittelpunkt. Das Bündnis gegen Depression in Rhein-Berg nutzt den Tag, um über Depression zu informieren: Es lädt zu Vortrag und Dokumentarfilm, das Programm beginnt um 19 Uhr in den Räumen von Insile, Ahornweg 8, in Rösrath-Stümpen. „Wie fühlt sich Depression wirklich an?“ heißt das Thema von Referentin Gabriele van der Mehr, die ab 19 Uhr spricht. Ab 19.45 Uhr folgt der 80 Minuten lange Dokumentarfilm „Die Mitte der Nacht ist der Anfang vom Tag“, der das Leben von Menschen mit Depression über ein Jahr hinweg nachzeichnet.

„Taschenkarte Depression“ heißt eine neue Information im Postkartenformat, die das Bündnis gegen Depression vorstellt – ebenfalls am Weltgesundheitstag. Die knappe, populäre Art der Präsentation soll Grundwissen über Depressionen im Rheinisch-Bergischen Kreis verbreiten. Die „Taschenkarte Depression“ soll in öffentlichen Gebäuden, Schulen, sozialen und kirchlichen Einrichtungen, bei Ärzten und Therapeuten ausliegen. Sie ist auch über das Bündnis gegen Depression erhältlich. Die Dr.-Jürgen-Rembold-Stiftung Rösrath hat das Projekt gefördert, damit ist eine Auflage von 30 000 Exemplaren möglich. (tr)

www.depression-rbk.de

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