Rösrath/Kürten/Köln – Die Masche scheint immer dieselbe zu sein: Über eine Anzeige im Internet verabredet sich das Opfer mit einer Frau für käufliche Liebe. Doch am Treffpunkt erscheint dann nicht die reizvolle „Bekannte“, sondern brutale Schläger, die es auf Beute abgesehen haben.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist es in den vergangenen vier Wochen zu gleich zwei solcher Überfälle gekommen. Ob die Taten zusammenhängen oder es sich um dieselben Täter handelt, ist allerdings noch nicht bekannt. Auffällig ist aber das nahezu identische Tatmuster. Auch bemerkenswert: In beiden Fällen sind Kölner die Opfer.
25-Jährigen in Rösrath überfallen
In dem jüngsten Fall war ein 25-Jähriger eigenen Angaben zufolge auf eine Anzeige im Internet aufmerksam geworden. Die Frau bot dort ihre sexuellen Reize potentiellen Kunden für Geld an. Der Kölner sprang darauf an und vereinbarte ein Treffen in der Nacht zum Dienstag an einer Bushaltestelle in Kleineichen, ein Stadtteil in Rösrath.
Gegen 2 Uhr tauchten statt der erwarteten Dame jedoch zwei kräftige Herren auf, die nicht lange fackelten und sofort klar machten, worum es ging: Sie forderten Geld und das Handy des 25-Jährigen. Sollte er dies nicht tun, würden sie ihm die Nase brechen.
Der Kölner gab daraufhin den dreistelligen Betrag heraus, den er für seine Verabredung kurz zuvor von seinem Konto abgehoben hatte.
Überfall in Kürten
Der erste, nahezu identische Fall, liegt nur rund einen Monat zurück. Damals hatte sich ein 30-jähriger Mann, ebenfalls wohnhaft in Köln, mit einer Internet-Bekanntschaft auf einem Parkplatz vor einer Pizzeria in Kürten verabredet. Im Unterschied zum Überfall in Rösrath erschien hier die junge Frau zunächst, sie trat allerdings eindeutig als Komplizin der männlichen Täter auf.
Das Geschehen in Kürten nahm zudem einen sehr viel chaotischeren und eindeutig brutaleren Verlauf. Kurz nachdem die fragliche „Bekannte“ sich zu dem Mann ins Auto gesetzt hatte, wurde die Fahrertür aufgerissen und einer der bislang unbekannten Täter schlug und trat direkt auf das Opfer ein. Unterdessen nahm die Frau Bargeld und Handy des 30-Jährigen an sich.
Dem Kölner gelang es, den Täter wegzuschubsen, sodass er zu Boden fiel. Diesen Moment nutzte der 30-Jährige, um zu flüchten.
Polizei sucht Zeugen
In beiden Fällen fahndet die Polizei nach den weiterhin unbekannten Tätern. Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02202-205-0 mit den Beamten in Verbindung zu setzen.
