Eröffnung Anfang MaiPsychiatrisches Therapiezentrum Bergheim in Rekordtempo gebaut

Lesezeit 3 Minuten
Nahezu fertig ist die 18 Millionen Euro teure psychiatrische Klinik in Bergheim. Das Haus soll im Mai in Betrieb gehen.

Nahezu fertig ist die 18 Millionen Euro teure psychiatrische Klinik in Bergheim. Das Haus soll im Mai in Betrieb gehen.

Bergheim – Die Wände sind noch kahl, und es riecht nach frischer Farbe, aber die Räume sind bereits allesamt beschildert: Ergotherapie, Arzt, Behandlung, Snoezelenraum und mehr. Am 2. Mai soll die neue psychiatrische Klinik in Betrieb gehen, 15 Monate nach dem Baubeginn für das „Therapiezentrum Bergheim“ (TZB), wie die Klinik des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) künftig heißen soll.

Am Dienstag fand bereits die Schlüsselübergabe statt: Errichtet wurde der 3500 Quadratmeter große und vier Stockwerke hohe Bau von der Stiftung der Cellitinnen, die auch das unmittelbar benachbarte Maria-Hilf-Krankenhaus betreibt, nun erhielten Vertreter des LVR die Schlüsselgewalt über das Gebäude. „Das war eine glatte Abwicklung, ohne Unfälle, wir liegen im Kosten- und mit nur wenig Verzögerung auch im Zeitplan“, sagte Dieter Kesper, Vorstand der Stiftung der Cellitinnen. „Das ist nicht selbstverständlich bei einer solchen Großbaustelle.“ Die Klinik, die 18 Millionen Euro gekostet hat, bietet Platz für 64 stationäre Betten, eine Tagesklinik mit 24 Betten und zahlreiche ambulante Angebote. Eine geschlossene Abteilung im Haus verfügt über 15 Betten.

Das Therapiezentrum wird als Außenstelle der LVR-Klinik in Düren geführt. Was jedoch in Bergheim aufgebaut wird, fällt in Düren an Betten und Personal weg. „Das ist eine der größten Dezentralisierungen beim LVR“, sagte Michael von Brederode, Vorstand der LVR-Klinik in Düren. „Wir verlagern von Düren nach Bergheim.“ Die Bauzeit von 15 Monaten sei bei einem so großen Bauvorhaben rekordverdächtig.

Verschiedene Angebote

„Unser Ziel ist es, für Bergheim weitestgehend die vollständige Versorgung zu übernehmen“, sagte der künftige Leiter der Klinik, Dr. Norbert Weißig. Schon in Düren sei er für die Region rund um Bergheim zuständig, es sei aber wichtig gewesen, mit den Klinikplätzen endlich auch vor Ort zu sein. „Den Patienten sind kurze Wege wichtig.“ Die Ambulanz soll niedergelassenen Ärzten allerdings keine Konkurrenz machen. „Wer aber Schwierigkeiten hat, einen Termin bei einem niedergelassenen Arzt zu bekommen, kann sich gern an uns wenden.“ Geboten würden die unterschiedlichsten Therapieformen wie die psychotherapeutische Behandlung, aber auch viele Co-Therapien, darunter etwa Ergo-, Sport- oder Musiktherapie.

Schon im Jahr 2004 hat es erste Gespräche über den Bau einer psychiatrischen Klinik zwischen dem LVR und dem Maria-Hilf-Krankenhaus gegeben, damals noch mit dem Geschäftsführer Georg Lenhart. Die Entscheidung hat letztlich doch noch lange auf sich warten lassen, dafür geschah die Umsetzung nun umso schneller. Bis zur Eröffnung in anderthalb Monaten muss nun noch das Inventar geliefert und eingeräumt werden, auch die Außenarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Eine große Einweihungsfeier soll es am 27. April geben, kurz vor dem Einzug der ersten Patienten. Ab 16 Uhr hat dann auch die Öffentlichkeit die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten der Klinik anzusehen.

KStA abonnieren