Bergheim-Büsdorf – „Für mich ist er der Udo Walz der Hundefriseure“, stellt Stammkunde Purple Schulz voller Überzeugung fest. Seit sieben Jahren lässt der Sänger und Songschreiber hier im Hundesalon von Dirk Braunsfeld seinen Thaddäus, liebevoll auch „Thaddel“ genannt, frisieren. Hundefriseur Dirk Braunsfeld winkt bescheiden ab. Für ihn stehen ohnehin die pelzigen Vierbeiner im Vordergrund, sie sind seine wahren Kunden.

Die mitgebrachten Zweibeiner am anderen Ende der Leine, ob prominent oder nicht, spielen höchstens für ein Schwätzchen eine Rolle. Eine Rolle, die Purple Schulz gern annimmt. Er wohnt ganz in der Nähe und bringt Tibet-Terrier-Mix Thaddäus regelmäßig für einen modischen Kurzhaarschnitt vorbei. „Wenn Thaddäus fertig ist, sieht er immer zum Verlieben aus“, erzählt er bei einem Kaffee. „Dirk Braunsfeld ist einfach der Beste.“

Prominenz ist nichts Ungewöhnliches

Die Hauptperson selbst, Thaddäus, sieht das indes etwas anders. Könnte er singen, würde er wohl Herrchens Hit anstimmen: „Ich will hier raus.“ Aber wirklich schlimm ist die Prozedur nicht. Dirk Braunsfeld kennt sich bestens mit den Vierbeinern aus, er ist mit Hunden aufgewachsen. Sein ständiger Begleiter, die französische Bulldogge Elton, bewacht den geübten Schnitt seines Herrchens mit großen Hundeaugen.

Die prominente Kundschaft indes ist für die beiden nichts Ungewöhnliches. „Sie glauben nicht, wer hier alles anruft. Der halbe FC war schon hier, Toni Schumacher, Verona Poth mit ihrem Jack-Russell-Terrier. Da hieß sie aber noch Feldbusch“, erzählt der Hundefriseur mit einem Schmunzeln.

Prominenz war zu Beginn nur zufällig da

Und wieso kommen die Promis ausgerechnet zu ihm? „Das begann alles mit meiner Mutter Annemie. Sie hatte seit den 70er-Jahren mehrere Hundesalons in Köln und Hürth. Da kam halt der ein oder andere Prominente nach den Dreharbeiten mal vorbei.“ Ingrid Steeger zum Beispiel, mit ihrem nicht optimal erzogenen Dackel.

Mildred Scheel war mit ihrem Dackel Stammkundin, ebenso die Eltern der Rennfahrer Schumacher aus Kerpen mit ihrem Scotch-Terrier, der immer gut gelaunte Schauspieler Thomas Fritsch mit seinem King-Charles-Spaniel und Evi Althoff vom gleichnamigen Zirkus. „Das sprach sich irgendwie herum, und so ist es bis heute geblieben, sagt Braunsfeld.

Promis schätzen Diskretion

Irgendwann schloss seine Mutter in Köln die Hundesalontüren, und die Familie zog aufs platte Land nach Büsdorf, eine 1500-Seelen-Gemeinde zwischen Pulheim und Bergheim. Dort gründeten die Braunsfelds neben dem Hundesalon auch eine Hundefriseurschule, und Dirk, von Beruf eigentlich Friseur für Zweibeiner, sattelte um und übernahm später Hundeschule und Hundesalon.

Viele der Prominenten hielten ihm die Treue, nicht nur wegen der tollen Hunde-Haarschnitte, sondern auch wegen der Verschwiegenheit des Friseurs, dem sie allerlei aus ihrem Privatleben anvertrauten. „Bei mir können sich alle auf absolute Diskretion verlassen.“

„Kunden sind meist entspannt“

„Alles, was hier im Salon erzählt wird, bleibt hier auch. Ich mache auch keine Fotos mit den Prominenten. Ich gebe höchstens, wenn nötig, Erziehungs- oder Ernährungstipps“, erklärt Braunsfeld. Eine Ausnahme macht er dann aber doch: Ein Foto mit Purple Schulz und Thaddäus nach vollendetem modischen Sommerschnitt. „So darf Thaddel jetzt auch mit auf Tournee“, freut sich der Sänger und Songschreiber. „Er hat einen festen Platz im Tourbus.

40.000 Kilometer fahren wir ungefähr im Jahr. Thaddäus ist fast immer dabei und sitzt auch während der Konzerte mit auf der Bühne.“ Das freut auch Dirk Braunsfeld. Der Hundefriseur fasst zusammen: „Die Prominenten, die hierher kommen, haben eines gemeinsam: Sie sind ziemlich entspannt. Aber das könnte auch an ihren Hunden liegen.“

www.hundefriseurschule.de

www.purpleschulz.de