AktionKleingartenanlage soll Phantasialand weichen – Verein protestiert

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Brühl – Die Aussage der Kleingärtner ist unmissverständlich. „Wir möchten unsere Gärten an der Kuhgasse behalten“, sagt Jens Pfefferkorn.

745 Unterschriften konnten die Kleingärtner für den Erhalt ihrer Anlage in Badorf sammeln. Diese überreichten sie am Mittwoch in einer öffentlichen Aktion an Brühls Bürgermeister Dieter Freytag.

Im September 1983 war die Kleingartenanlage feierlich eingeweiht worden. Ein Jahr zuvor hatte der Verein die Flächen von der Stadt Brühl gepachtet. 2012 wurde im Rahmen der Erweiterungsabsichten des Phantasialandes erstmalig die Überplanung des Gebietes seitens der Bezirksregierung erwogen.

Ende August 2015 leiteten dann CDU, SPD und FDP gegen die Stimmen von Grünen und Linke/Piraten das Planverfahren für eine Erweiterung des Phantasialandes ein.

Neben einer mehr als 14 Hektar westlich des Freizeitparks gelegenen Fläche sah das Verfahren auch östliche Areale von rund vier Hektar für eine Bebauung vor. Auf diesem Gebiet liegt die Kleingartenanlage.

Ende 2015 erhielten die Kleingärtner ein Schreiben der Stadtverwaltung, das für Unverständnis sorgte. Es ging um eine Verkürzung der Kündigungsfrist von fünf Jahren auf lediglich ein Jahr. Andernfalls sollte die Kündigung drohen. Bürgermeister Freytag sprach von einer „vorsorglichen Maßnahme“. Mit der Änderung der Pachtverhältnisse werde klargestellt, dass die Möglichkeit einer Bebauung der Anlage durch das Phantasialand umsetzbar wäre.

Pfefferkorn verlieh als Vorsitzender des Kleingärtnervereins am Mittwoch der Hoffnung Ausdruck, dass die insgesamt 31 Familien in der Kleingartenanlage am 1,6 Hektar großen Standort bleiben können. Er bat um die Unterstützung des Bürgermeisters, der Fraktionsvorsitzenden und des Stadtrates.

„Für Familien, die sich kein Haus im Grünen leisten können, ist die Kleingartenanlage völlig unverzichtbar“, sagte Ulrike Sapia, Schriftführerin des Kleingärtnervereins. Eine Überplanung würde die „außergewöhnlich schön angelegte Anlage samt ihrer gewachsenen Gemeinschaft zerstören“ und sei somit „völlig unverhältnismäßig“.

Bürgermeister Freytag betonte sein Verständnis für die Kleingärtner und versprach, nichts zu unternehmen, bevor die weitere Vorgehensweise des Landes nicht klar sei. Gerne habe er deshalb die zahlreichen Unterschriften entgegen genommen. Freytag: „Ich zolle den Initiatoren rund um den Vorsitzenden Jens Pfefferkorn großen Respekt für ihren beherzten und engagierten Einsatz.“

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