Margareten-KirmesMit der richtigen Taktik zum Gewinn - Schaustellerin gibt Tipps

Lesezeit 4 Minuten
Mit viel Schwung versucht der zehnjährige Enrique schon mit dem ersten Wurf möglichst viele Dosen zu treffen.

Mit viel Schwung versucht der zehnjährige Enrique schon mit dem ersten Wurf möglichst viele Dosen zu treffen.

Brühl – Buden, an denen es etwas zu gewinnen gibt, sind auf der Margareten-Kirmes ebenso beliebt wie die Fahrgeschäfte. „Ohne Riesenrad und Entenangeln wäre es nur halb so schön“, sagt Gaby Stiller über den Jahrmarkt, den die Werbe- und Parkgemeinschaft Jahr für Jahr in der Fußgängerzone und auf dem Belvedereparkplatz veranstaltet. Er zählt zu den größten im Rhein-Erft-Kreis. Am Wochenende lockte das Fest wieder viele Besucher an, heute endet es mit einem Familientag.

„Kirmesvergnügen heißt dabei Spielvergnügen“, weiß die Kölnerin Sandy Aufermann nur zu gut. Bei ihr können Kleine und Große, Anfänger und Erfahrene ihr Glück im Dosenwerfen versuchen. Während im Inneren des Wagens viele Kuscheltiere auf die Gewinner warten, fallen die Außenwände durch eine bunte Bemalung ins Auge. Hier treiben die Figuren aus der berühmten Geschichte von James Matthew Barrie über Peter Pan, den Jungen, der nie erwachsen werden will, ihr neckisches Spiel.

Bunte Atmosphäre

„Dieses Buch habe ich sehr als Kind geliebt und deshalb meinem Wagen auf den Namen der fiktiven Insel von Peter Pan „Nimmerland“ getauft“, verrät die erst 19-Jährige, die doch schon eine Erfahrene im Business ist. Denn ihre Familie ist seit fünf Generationen im Schausteller-Gewerbe.

Zum Familienunternehmen gehören noch ein Wagen, an dem Kirmesbesucher sich im Enten-Angeln versuchen können, sowie ein Imbiss, der auf Weihnachtsmärkten unterwegs ist. Bei ihren Eltern und Großeltern hat Aufermann das Metier von der Pike auf gelernt. „Da kann man fast nicht anders als auch in das Geschäft miteinzusteigen. Obwohl mir das meine Eltern immer frei gestellt haben. Aber ich mag die bunte Atmosphäre auf den Jahrmärkten“, berichtet sie. In Brühl ist Sandy Aufermann zum zweiten Mal dabei. „Die Leute sind hier sehr aufgeschlossen.“

„Ran an den Ball“, „Machen Sie mit“, „Gewinnen Sie“, ruft sie immer wieder in die Menge. Der dreijährige Jonas wagt es. Er darf sich auf die Ablage knien. Jetzt ist er mit den Büchsen auf Augenhöhe. In der unteren Reihe stehen vier, darüber drei, zwei und in der oberen Reihe nur noch eine. Schnell holt der Junge aus, wirft dreimal – drei Dosen fallen zu Boden. Sein Gewinn ist ein aufblasbares Schwert. „Eigentlich gewinnt bei mir jeder, es gibt immer Trostpreise und nie nur Verlierer“, sagt die Schaustellerin. „Mir macht Dosenwerfen einfach Spaß“, freut sich der zehnjährige Enrique. Nach drei Würfen stehen noch drei Büchsen. Seine ältere Schwester schafft es sogar, dass zum Schluss nur noch zwei Dosen übrig sind.. „Meist probiere ich zuerst, eine Dose in der unteren Reihe ganz außen zu treffen“, verrät die 14-jährige Sharon. Diesen Tipp müsse sie den älteren Jungs meist nicht mehr verraten, weiß Aufermann. „Das haben die meisten gut drauf“.

Den richtigen Schwung beweist auch Kilik Mustafa. Angefeuert von seiner Tochter und seinem Sohn räumt er mit sechs Würfen die Pyramide ab. „Dosenwerfen erinnert mich ebenso an meine Kindheit“, erzählt Michael Fuhrman. „Das habe ich damals gut gefunden, so wie heute mein Sohn.“ Auch die, die für ihre Liebste das größte Kuscheltier erobern wollten, gebe es noch immer, weiß die Schaustellerin Aufermann. Für die heiße es dann „treffen, treffen, treffen.“ Während viele Karussells moderner und schneller werden, „wird es Dosenwerfen oder Entangeln auf Jahrmärkten immer geben. In dieser Beziehung ändern sich die Dinge nicht“, ist sich Aufermann sicher.

Die richtige Taktik beim ersten Wurf

Mit der richtigen Taktik klappt es: Wohin sollte man also am besten beim Dosenwerfen zielen? Das Erfolgsgeheimnis liegt im ersten Wurf. Sind insgesamt zehn Dosen in vier Reihen aufgetürmt, sollte der Ball beim ersten Wurf idealerweise  zwischen der dritten und vierten Dose (von links oder rechts) in der unteren  Reihe landen.

Trifft man genau an dieser Stelle, können bis zu  sieben Dosen  weggehauen. Im besten Fall trifft der zweite Wurf die übrigen. Das braucht sicher etwas Übung und einen harten, kräftigen Wurf. , doch mit etwas Training im heimischen Garten ist ein Hauptgewinn auf dem nächsten Jahrmarkt sicher nur noch eine Frage der Zeit.

KStA abonnieren