Trotz Einlenken der BetreiberErweiterung des Phantasialand lässt auf sich warten

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Die Betreiber des Phantasialand streben seit Jahren eine Vergrößerung an.

Die Betreiber des Phantasialand streben seit Jahren eine Vergrößerung an.

Brühl – An Bekundungen guten Willens mangelt es nicht. Man stehe bereit, sobald es auf landespolitischer Ebene neue Entwicklungen zur möglichen Erweiterung des Freizeitparks Phantasialand gebe, erklärte der Brühler Bürgermeister Dieter Freytag kürzlich.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Gregor Golland teilte mit, er und sein Landtagskollege Ralph Bombis vom Koalitionspartner FDP arbeiteten in dieser Angelegenheit an einer guten Lösung. Es gehe um eine Entscheidung, die in sieben Jahren rot-grüner Regierung nicht zustande gekommen sei, betonte er.

Das erinnert an die Äußerungen des Christdemokraten vor der Landtagswahl. Damals hatte er versprochen, dem viele Jahre andauernden Prozess eine neue Dynamik zu verleihen. Seit den Wahlen sind beinahe 15 Monate vergangen. In Düsseldorf regiert nun Gollands CDU in einer Koalition mit der FDP und nicht mehr das Bündnis von SPD und Grünen. Doch geschehen ist – zumindest öffentlich sichtbar – nichts.

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Kompromiss akzeptiert

Dabei schien schon 2012 der Weg für eine Lösung geebnet. Das Phantasialand hatte für seine Erweiterungspläne den Ausgleichsvorschlag der Bezirksregierung Köln akzeptiert. Statt um 30 Hektar, wie ursprünglich geplant, sollte der Freizeitpark nur um 19 Hektar wachsen.

Trotz der räumlichen Beschränkung sei eine deutliche Aufwertung des Angebots möglich, hieß es. Das unternehmerische Vorhaben, das Phantasialand als Kurzurlaubsziel zu positionieren und wettbewerbsfähig zu halten, könne so umgesetzt werden, sagten damals die Verantwortlichen des Parks.

An dieser Einschätzung hat sich nichts geändert. Im Kern geht es seit sechs Jahren um eine 14,5 Hektar große zusätzliche Fläche, die einem Dreieck gleicht und von der Landesstraße 194 im Norden, der Autobahn 553 im Süden und der Berggeiststraße beziehungsweise dem bisherigen Parkareal im Osten begrenzt wird.

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„Seit dem Regionalplanverfahren sind tatsächlich einige Jahre ins Land gegangen“, sagt heute Parkdirektor Ralf-Richard Kenter. Das Thema sei weiterhin auf dem Tisch. Man benötige die Erweiterung und wünsche sich eine schnelle Entscheidung, so Kenter. „Es muss eine Lösung gefunden werden, die für alle Seiten passt.“

Da wären einerseits die Anwohner, die Lärm und zusätzlichem Verkehr kritisch gegenüberstehen, und die Interessen des Naturschutzes. Denn das potenzielle Erweiterungsareal ist großenteils Waldgebiet und geschützt. Andererseits gilt das Land NRW als Eigentümer des Grund und Bodens als entscheidender Akteur. Wenn das Land sich nicht zu einem Verkauf entschließt und auch keiner Pachtlösung zustimmt, passiert nichts.

Kein neuer Sachstand

Die aktuelle Stellungnahme des zuständigen Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz riecht allerdings nicht nach einer raschen Entscheidung. Es gebe keinen neuen Sachstand, Ministerin Ursula Heinen-Esser sei dabei, sich in das Thema einzuarbeiten, hieß es dort kürzlich.

Diese Haltung erscheint durchaus nachvollziehbar, denn die CDU-Politikerin kam erst Ende Mai ins Amt, nachdem Christina Schulze Föcking zurückgetreten war. Es scheint also wahrscheinlich, dass sich die jahrelange Hängepartie noch eine Weile hinziehen wird.

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