KiesgrubeWeiteres Kiesloch an der Elsdorfer Ortsgrenze unerwünscht

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Neben der bestehenden Kiesgrube in Sichtweite zu Oberembt (Hintergrund) will der Betreiber, die Firma Kieswerk Bettenhoven, in einigen Jahren ein weiteres Abbaufeld einrichten.

Neben der bestehenden Kiesgrube in Sichtweite zu Oberembt (Hintergrund) will der Betreiber, die Firma Kieswerk Bettenhoven, in einigen Jahren ein weiteres Abbaufeld einrichten.

Elsdorf/Titz – Noch kein halbes Jahr ist es her, dass sich der Elsdorfer Planungsausschuss mit der Verfüllung der Kiesgrube im Nachbarort Titz-Bettenhoven auseinandersetzen musste.

Jetzt soll unmittelbar nördlich davon eine neue Abbaufläche genehmigt werden. Elsdorf meldete in einer erbetenen Stellungnahme erneut Bedenken an.

Abbau dauert 14 Jahre

Im Dreieck zwischen Bettenhoven und Rödingen, rund zwei Kilometer vom Oberembter Ortsrand entfernt, sollen auf einer Fläche von 11,8 Hektar rund 14 Jahre lang Kies und Sand geschürft werden, rund 150 000 Kubikmeter pro Jahr. Das Kieswerk hat einen Vorbescheid beim Kreis Düren als Genehmigungsbehörde beantragt.

Planungsrechtlich könne dem Vorhaben nichts entgegengesetzt werden, ließ die Verwaltung den Ausschuss wissen. Zu kritisieren sei jedoch, dass eine Umweltverträglichkeitsstudie räumlich begrenzt sei, dass sie die Auswirkungen auf Oberembt nicht berücksichtige. Staub bei Westwind und Lärm durch Radlader und Lkw sind die Hauptsorgen, die die Elsdorfer umtreiben. Das Gutachten gehe in einer „Allgemeinannahme“ davon aus, dass die Emissionen „im Bereich des Vorhabengebiets verbleiben“, da die Arbeiten in einer Grube stattfänden, teilt die Verwaltung mit. Der Ausschuss fordert dagegen einen „qualifizierten gutachterlichen Nachweis“, dass die Menschen in Oberembt keine Nachteile zu befürchten haben.

Die SPD-Fraktion hatte zunächst beantragt, keine Stellungnahme abzugeben, um damit eine „plakative Ablehnung“ zum Ausdruck zu bringen, weil ähnliche Einwendungen in der Vergangenheit stets von den Genehmigungsbehörden als unerheblich abgetan worden seien, wie Sprecher Peter Ruhnke formulierte.

„Die Stadt hat keinen rechtlichen Hebel. Die Berücksichtigung der Summationseffekte gelingt nur zum Teil“, klagte Stadtplaner Torsten Sigglow. Von „Salami-Taktik“ sprach Jürgen Schiffer (Stimme für Elsdorf). Für Oberembt hätten die Einzelmaßnahmen „in Summe massive Auswirkungen“, fasste er die Meinung aller Fraktionen zusammen.

Die Kiesgrube soll zunächst zur Landesstraße 12 vor Rödingen ausgeweitet werden, während das jetzige Loch mit unkritischem Material verfüllt wird. Die neuen Parzellen werden wohl frühestens in zehn Jahren aufgeschlossen, wie Joachim Schnook, Geschäftsführer des Kieswerks Bettenhoven, erläutert.

Die Stadt wurde beauftragt, die besonderen Belange von Oberembt im Kontext der einzelnen Belästigungen bei den Behörden erneut ausdrücklich vorzubringen und um deren Berücksichtigung zu bitten. Bei einer Enthaltung wurde die Stellungnahme dann doch einstimmig verabschiedet.

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