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240 ArbeitsplätzeMetro verabschiedet sich aus Frechen – Mitarbeiter sollen mitkommen

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Die Metro-Gruppe gibt das Logistik-Center auf.

Die Metro-Gruppe gibt das Logistik-Center auf.

Frechen – Die Metro-Group gibt den Logistik-Standort an der Hermann-Seger-Straße in Frechen auf. Das Unternehmen will in Marl nach eigenen Angaben den „größten Handelslogistik-Park Deutschlands“ bauen. Im Gegenzug entfallen neben Frechen auch die Metro-Lager in Essen, Unna und Kamen.

In Frechen sind 240 Mitarbeiter betroffen. „Wir haben allen einen Arbeitsplatz in Marl angeboten“, sagte ein Metro-Sprecher. Wie viele das Angebot annehmen, sei noch nicht klar.

Für die Mitarbeiter, die zum Beispiel wegen der Entfernung von über 110 Kilometern nicht nach Marl wechseln wollen, soll ein Sozialplan und ein Interessensausgleich ausgehandelt werden. Die Gespräche mit den Mitbestimmungsgremien würden nun konkretisiert, so die Metro-Gruppe. In Marl sollen 1000 Mitarbeiter beschäftigt werden, die Bauarbeiten sollen noch im dritten Quartal dieses Jahres beginnen. Ab Herbst 2017 sollen die vier genannten Lager mit ihren Sortimenten dorthin umziehen.

Nach Informationen dieser Zeitung endet der Betrieb in Frechen Ende des Jahres 2017. Im Frechener Rathaus bedauert man den Weggang. „Es ist immer schade, wenn ein Unternehmen die Stadt verlässt“, sagte Bürgermeisterin Susanne Stupp. Erste Gespräche mit der Metro-Group hat sie bereits geführt.

Über die Folgenutzung des Betriebsgeländes ist noch nichts bekannt; es befindet sich in Privatbesitz, Metro ist dort nur Mieter. Thomas Okos (CDU) hatte am Dienstagabend im Stadtrat angeregt, die Metro-Mitarbeiter an DHL zu vermitteln. Das Unternehmen baut an der Europaallee ein neues Zwischenlager. Dort sollen 100 Arbeitsplätze entstehen. Ob dies allerdings alles neu geschaffene Stellen seien – daran gab es im Stadtrat Zweifel. Es stehe zu befürchten, dass es nur zu Umschichtungen kommt.

Grundsätzlich stehen die Stadtverordneten der DHL-Ansiedlung nach wie vor skeptisch gegenüber; sie wünschen sich auf den raren Gewerbeflächen in Frechen keinen weiteren Logistiker, sondern einen guten Branchen-Mix mit qualifizierten Arbeitsplätzen. Der DHL-Ansiedlung stimmte der Rat nur zu, da sie keine Handhabe sehen, um sie zu verhindern.

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