DenkmalpflegeSkulpturen erzählen die Geschichte des Grefrather Friedhofes

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Hans-Wilhelm Porschen (l.) und Manfred Rodenkirchen vom Heimat- und Kulturverein setzen sich für den Friedhof ein.

Hans-Wilhelm Porschen (l.) und Manfred Rodenkirchen vom Heimat- und Kulturverein setzen sich für den Friedhof ein.

Frechen-Grefrath – „Wir bemühen uns, die Geschichte der Stadt zu pflegen und zu erhalten und die Vergangenheit für die Nachkommen aufzuarbeiten.“ Gerhard Beißel, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, gab nach der Enthüllung einer Informationstafel als Wegweiser zur Geschichte des Friedhofs einen kurzen Überblick über die „Schätze“ des 2,3 Hektar großen Areals. Wie Erhard Stolz vom Frechener Geschichtsverein erfahren hatte, denke das Amt für Denkmalpflege sogar darüber nach, den Friedhof als Ganzes unter Denkmalschutz zu stellen.

Kriegsdenkmale und Monumente erinnern an alte Zeiten

Bei einem Rundgang konnten sich Besucher vor Ort einen ersten Eindruck über historische Gedenksteine, Monumente oder Skulpturen bilden, die auf der Tafel am Eingang in Bildern, einem Plan und einer Leiste mit Erläuterungen aufgelistet sind. Da gibt es etwa das Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert. Entworfen hatte das Monument, das den Heiligen Georg auf einem Pferd zeigt, der Kölner Architekt Schreiner. „Leider steht das Ehrenmal hier völlig versteckt in der Ecke“, kritisierte Stolz, der hofft, dass der Stein in Zukunft einen zentraleren Platz erhält.

Älteste umgesiedelte Anlage

Zu Beginn der Führung konnten Interessenten die alte Trauerkapelle entdecken, die 1948 erbaut wurde. Da das alte Grefrath keinen Friedhof besaß, wurden Bestattungen nach Alt-Bottenbroich verlegt. Als dieser Ort dem Tagebau weichen musste, entstand im Jahr 1942 der „neue“ Grefrather Friedhof, die heute die älteste Anlage im umgesiedelten Ort ist. Die neue Trauerhalle, 1967 konstruiert, steht am Eingang an der Beethovenstraße. Im Vorhof befindet sich ein weiteres Kleinod, die Skulptur „Die Trauernde“ des Bildhauers Georg Bentele-Ücker.

Gefallene aus dem ersten und zweiten Weltkrieg

Auch die Gräber für die russischen Opfer aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sind in der Informationsstele berücksichtigt und gekennzeichnet worden. In kyrillischer Schrift sind auf einem Stein und einer Grabplatte die Namen von 13 Opfern zu lesen. Vertreter des russischen Generalkonsulats haben diesen Ort mehrfach besucht, wie Beißel berichtete.

Friedhofsbetrieb bis 2030

Wie er weiter erklärte, wird der Friedhof bis ins Jahr 2066 bestehen bleiben. Bis 2030 könnten Grefrather ihre verstorbenen Angehörigen weiter dort beerdigen. „Nach 2066 soll das Areal als eine Anlage erhalten bleiben mit parkähnlichem Charakter“, so der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins.

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