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DHL in Frechen80 Fahrer verteilen täglich etwa 16.000 Pakete an Kunden

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Nahezu automatisch werden die Pakete nach Zustellbezirken sortiert.

Nahezu automatisch werden die Pakete nach Zustellbezirken sortiert.

Frechen – Vor gut einem Jahr kritisierten Kommunalpolitiker die geplante Ansiedlung eines DHL-Zwischenlagers im Gewerbegebiet an der Europaallee in Frechen. Die Zustellbasis nehme viel wertvollen Platz weg und schaffe zu wenig Arbeitsplätze, hieß es. Die ganze Kritik blieb unbeachtet, weil das Grundstück von einem Privatmann an die Deutsche Post DHL Group schon verkauft worden war. Das Unternehmen investierte mehrere Millionen Euro in Frechen. Genaue Zahlen wurden nicht genannt.

DHL in Zahlen

Die Deutsche Post DHL-Group beschäftigt nach eigenen Angaben 510 000 Mitarbeiter in mehr als 220 Ländern und Territorien der Welt. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern einen Umsatz von mehr als 57 Milliarden Euro.

Bis 2050 strebt der Konzern die Null-Emissions-Logistik an.

Seit einigen Wochen laufen täglich mehrere Tausend Pakete über die Bänder. Gestern wurde die Zustellbasis offiziell eröffnet. „Um 4 Uhr morgens beginnt der Betrieb auf dem etwa 20 000 Quadratmeter großen Gelände“, berichtet Oliver Zentis, Depotleiter am neuen Standort. Zwischen zehn und zwölf Großcontainer mit bis zu 16 000 Paketen werden vom Paketzentrum Köln-Eifeltor nach Frechen gebracht. Acht Mitarbeiter arbeiten in der Halle und legen die Pakete auf die Förderbänder. Dann läuft alles nahezu automatisch. Über Hochleistungsscanner werden die Adressen erfasst und die Sendungen für den Zustellbezirk zusammengestellt. Bislang musste die Zusammenstellung per Hand erfolgen. Beliefert werden neben dem Stadtgebiet von Frechen auch einige westliche Kölner Stadtteile.

Ab 8 Uhr wird es voll. Die derzeit 80 Zusteller rollen mit ihren gelben Fahrzeugen auf das Gelände und parken vor den Rampen. Über Rutschen nimmt jeder Fahrer seine Pakete an und sortiert sie eigenständig in seinem Transporter. Zentis: „Für jeden Zustellbezirk gibt es eine eigene Rutsche.“ Gegen 9 Uhr sind die meisten Fahrzeug beladen, die Tour zum Kunden beginnt.

Von der Aufgabe der Sendung am Postschalter bis zur Ablieferung beim Kunden vergeht in der Regel ein Tag. „Siebenmal wird das Paket dabei angefasst“, sagt Achim Gahr, DHL-Pressesprecher. Zwischen 170 und 200 Sendungen fährt jeder Fahrer am Tag aus. „Dabei fahren die Zusteller nur etwa 30 Kilometer“, sagt Gahr. Das liege an der enormen Zunahme der Sendungen und den dadurch immer kleiner werdenden Zustellbezirken.

Noch fahren die Zusteller mit Diesel-Fahrzeugen. Doch für den Einsatz der elektrobetriebenen Streetscooter sind schon Vorbereitungen in Frechen getroffen. „Wir haben beim Bau einen großen Trafo installiert und Vorbereitungen an den Rampen getroffen“, sagt Depotleiter Zentis. Wann das erste Elektrofahrzeug auf das Gelände in Frechen rollt, ist noch unklar.

Fest steht hingegen, dass so langsam die Zeit der Hochkonjunktur für die Zusteller startet. Das Weihnachtsgeschäft beginnt und somit verdoppelt sich die Zahl der Pakete, weiß Gahr. „Wir suchen weiterhin Fahrer. Etwa 100 wollten wir insgesamt am Standort Frechen vorhalten“, sagt der Pressesprecher.

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