Ehemalige KiesgrubeIllegale Hindernisse im Wald bei Frechen angelegt

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In der ehemaligen Kiesgrube ist ein illegales Areal für Mountainbike-Fahrer entstanden. Euro-Paletten wurden in den Wald geschleppt, um damit Hindernisse zu bauen.

In der ehemaligen Kiesgrube ist ein illegales Areal für Mountainbike-Fahrer entstanden. Euro-Paletten wurden in den Wald geschleppt, um damit Hindernisse zu bauen.

Frechen-Königsdorf – Die Unbekannten haben Erdhügel aufgeschüttet und Rampen angelegt. Sie haben Euro-Paletten in den Wald geschleppt, um damit Hindernisse zu bauen. Auf diese Art ist im Königsdorfer Wald, in einer ehemaligen Kiesgrube nahe dem Wanderparkplatz Dansweiler, eine illegale Mountainbike-Arena entstanden.

Dorn im Auge

Den Waldfreunden Königsdorf ist dies schon lange ein Dorn im Auge. „Die Fahrradpiste befindet sich mitten in einem Naturschutzgebiet“, klagt Werner Fink, der Vorsitzende und Sprecher der Initiative, die sich für den Naturschutz in dem Waldgebiet einsetzt. Durch die Mountainbiker entstünden im Wald verheerende Schäden.

„Wenn dort gebuddelt und gegraben wird, gerät das ganze System durcheinander“, ergänzt Dr. Wolfgang Hilbert. Teilweise rutsche der Boden an den Hängen der ehemaligen Kiesgrube ab, Bäume würden beschädigt.

Illegale Nutzung

Zuständig ist die Untere Landschaftsbehörde im Bergheimer Kreishaus. Dort weiß man von der Fahrradpiste. „Das ist eine illegale Nutzung“, sagte ein Sprecher der Behörde. Es sei aber nicht so einfach, das Problem in den Griff zu bekommen. Man könne die alte Kiesgrube nicht rund um die Uhr bewachen.

Man wolle versuchen, demnächst sporadische Kontrollen vorzunehmen. Ziel sei es, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, die dort Fahrrad fahren, und sie davon zu überzeugen, ihrem Hobby besser an anderer Stelle nachzugehen. Dies sei schon einmal bei einer Gruppe gelungen, die im Internet Werbung für die Piste gemacht hatte.

Sisyphos-Arbeit

Eine andere Möglichkeit sei es, die Kiesgrube zu verfüllen und damit die Niveauunterschiede im Gelände aufzuheben. Dann sei das Areal für die Mountainbiker nicht mehr so attraktiv. „Dies ist aber ein großer Eingriff in die Natur und ein Kostenfaktor“, sagt der Sprecher.

Auch Regionalforstamtsleiter Uwe Schölmerich kennt das Problem. „Wir haben in der Vergangenheit dort auch schon einmal alles entfernt, aber das ist eine Sisyphos-Arbeit“, berichtet er. Denn binnen weniger Tage sei alles wieder aufgebaut gewesen.

Seiner Erfahrung nach sind es hauptsächlich Kinder, die in dem Areal Fahrrad fahren. Daneben gebe es aber auch andere Nutzungen, die den Naturschutzbestimmungen widersprächen.

Zahlreiche Trampelpfade

Streng genommen dürfe man die Wege in dem Wald überhaupt nicht verlassen. Dennoch gebe es zahlreiche Trampelpfade. „Man muss alle gleich behandeln und kann nicht die einen aus dem Wald verbannen und die anderen gewähren lassen“, meint Schölmerich. Ihm schwebt deshalb ein neues Gesamtwegekonzept für den Königsdorfer Wald vor.

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