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FrechenContainerdorf für Flüchtlinge ist fast fertig

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Frechen – Das Containerdorf im Sportpark Herbertskaul steht kurz vor der Fertigstellung.

Die Probleme, die die Stadt Frechen dort zuletzt bei den Kanalarbeiten hatte, sind behoben. Da die Rohre wegen Schwierigkeiten mit dem Untergrund in der verfüllten Tagebaugrube nicht so tief verlegt werden konnten, wurden Pumpen installiert. „Wir haben die Anlage zwischenzeitlich voll erschlossen, die technischen Installationen sind kurz vor der Freigabe“, teilte der städtische Pressesprecher Thorsten Friedmann mit.

Anne-Frank-Schule muss geräumt werden

Das Containerdorf bietet Platz für die Unterbringung von 430 Flüchtlingen. Die ersten Bewohner sollen nach den Plänen der Stadt in den kommenden Wochen einziehen. Zunächst ist der Umzug der 83 Flüchtlinge geplant, die derzeit in der ehemaligen Anne-Frank-Schule an der Burgstraße leben.

Laut Verwaltung müssen sie bis Ende des Jahres umgezogen sein, um die Schulbaupläne der Stadt nicht zu gefährden. Denn die Anne-Frank-Schule dient dann als Übergangsquartier für die Lindenschule. Das alte Gebäude der Lindenschule an der Gisbertstraße wird abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt.

In Brühl ziehen Studenten ein

In die Unterkünfte im Herbertskaul sollen nach und nach auch die Asylsuchenden umziehen, die derzeit noch in Turnhallen untergebracht sind. In der Willi-Giesen-Halle in Habbelrath leben derzeit 34 Menschen, in der Gerhard-Berger-Halle in Königsdorf sind es 40.

In anderen Städten des Rhein-Erft-Kreises werden Container-Unterkünfte, die für Flüchtlinge vorgesehen sind, mittlerweile auch für andere Zwecke genutzt. In Brühl etwa sollen in einem Containerdorf, das gerade aufgebaut wird, zunächst Studenten einziehen.

Turnhalle muss untersucht werden

Im Frechener Rathaus ist man sich aber sicher, dass man die 430 Plätze auf dem Herbertskaul auch für die Flüchtlingsunterbringung benötigt. Derzeit lebten 677 Asylbewerber in der Stadt, teilt die Verwaltung mit. Sie erwartet die Zuteilung weiterer 170 Flüchtlinge. Da die Erstaufnahmestelle in der Mehrfachturnhalle des Gymnasiums Ende August aufgegeben wurde, rechnet die Stadt künftig mit mehr Zuweisungen in der sogenannten Regelunterbringung.

Wann die Turnhalle des Gymnasiums wieder der Schule und den Vereinen zur Verfügung steht, ist noch unklar. Auf eine entsprechende Anfrage der SPD-Fraktion hatte Bürgermeisterin Susanne Stupp kürzlich geantwortet, dass noch kein konkreter Termin für die Freigabe genannt werden könne. Es stünden noch die Ergebnisse einiger Untersuchungen aus, zum Beispiel einer Hygieneuntersuchung.

Reparaturen

Nachdem die Halle leergeräumt worden war, habe es eine Begehung gegeben. Die Lüftungsanlage sei in Betrieb, Undichtigkeiten im Dach würden behoben. Von den Sanitärbereichen sei derzeit nur einer von insgesamt sechs nutzbar. „Die Sanitärräume in den Halle sind einfach nicht auf einen dauerhaften Betrieb ausgerichtet“, erläuterte die Bürgermeisterin. Ab dem kommenden Jahr könne man aber einen Sanitärcontainer an die Turnhalle versetzen, der derzeit noch an der Anne-Frank-Schule steht.

Zu guter Letzt soll dann der Teppich vom Hallenboden entfernt und die Turnhalle gereinigt werden. Solange in der Halle noch Reparaturen anstehen, soll der Teppich liegen bleiben, um eine Beschädigung des Bodens während der Arbeiten zu verhindern. Obwohl eine erste Inaugenscheinnahme keine Hinweise auf größere Schäden am Boden ergab, gibt es einen genauen Aufschluss erst, wenn der Teppich komplett entfernt ist.

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