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Fussgängerzone in FrechenAktivkreis will kranke Bäume ersetzen

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Frechener Innenstadt

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Frechen – Eines ist Marianna Carrié besonders wichtig zu sagen: „Wir wollen die Bäume nicht fällen.“ Die Bäume – damit sind die Kugelahorne in der Frechener Fußgängerzone gemeint. Wir – das ist der Aktivkreis Frechen, ein Zusammenschluss von Einzelhändlern und Dienstleistern, für den sich Marianna Carrié auch im Alter von 75 Jahren noch engagiert.

Jahrzehntelang hat sie mit ihrem Mann Bernhard in der Fußgängerzone ein Spielwaren-Fachgeschäft geführt, eine Institution in Frechen. Wenn sie heute durch die Fußgängerzone spaziert, wird Carrié von vielen Passanten angesprochen. Dass dabei oft unterstellt werde, der Aktivkreis setze sich für die Fällung der Bäume ein, wurmt sie: „Das stimmt einfach nicht, davon war nie die Rede.“

Allee-Charakter soll erhalten bleiben

Ähnlich sehen es andere Mitglieder aus dem Vorstand des Aktivkreises: „Der Allee-Charakter muss auf jeden Fall erhalten bleiben“, meint Dr. Burkhard Rickling, der in der Innenstadt die Hirsch-Apotheke führt. Die Baumreihen seien etwas ganz besonderes. „Die Fußgängerzone muss grün bleiben“, betont er. Die Geschäftsleute wünschen sich aber eine Aufwertung und Neugestaltung der Fußgängerzone.

„Man kann nicht alles starr so lassen, wie es vor 40 Jahren Jahren einmal geplant worden ist“, sagt Niklas Geuer, der stellvertretende Vorsitzende des Aktivkreises, der das Elektro-Fachgeschäft Geuer führt. Ihm schwebt ein neues Gesamtkonzept für die Fußgängerzone vor, die seiner Meinung nach insbesondere für Familien mit Kinder attraktiver gestaltet werden muss.

Ahorne zu dicht gewachsen

Die Allee wünschen sich die Geschäftsleute luftiger. Die Kronen der Ahorne seien zu dicht gewachsen und ließen kaum noch einen Blick auf die Geschäfte zu. „Es ist doch bezeichnend, dass auf der Straßenseite mit der Baumallee sechs Geschäfte leerstehen und auf der anderen Seite nur zwei“, meint Niklas Geuer. Zudem seien einige Bäume krank, viele von Läusen befallen.

Die Außengastronomie habe insbesondere unter Harzabsonderungen zu leiden, die im Zweifelsfall auf Tisch und Teller landeten. Deswegen hätten die meisten Gastronomen unter dem Baumdach noch Schirme aufgespannt, die meist nach einem Sommer so verschmutzt seien, dass sie nicht mehr verwendet werden könnten.

Kaum noch Platz

Schwierigkeiten gebe es auch bei Großveranstaltung wie dem Stadtfest oder dem Martinsmarkt. Für Anbieter mit größeren Ständen sei kaum noch Platz, und es werde immer schwieriger, wegen der dicht gewachsenen Bäume die Sicherheitsvorschriften einzuhalten

Der Aktivkreis kann sich vorstellen, kranke Ahorne nach und nach durch besser geeignete Baumarten zu ersetzen, zum Beispiele durch Platanen. Zumindest aber müssten die dicht gewachsenen Bäume beigeschnitten werden.

„Die Debatte über die Bäume ist emotionsgeladen, wir sollen zu einer sachlichen Diskussion zurück“, sagt Niklas Geuer. Um eine gemeinsame Lösung zu finden, hat der Aktivkreis für Mittwoch, 19. Oktober, zu einem runden Tisch eingeladen, unter anderem mit Vertretern aus Politik und Verwaltung.

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